Frauenfriedenswallfahrt des KDFB
Zu Friedensstifterinnen berufen

Foto: Ruth Lehnen
Elke Büdenbender (Vierte von links) mit KDFB-Frauen bei der Frauenfriedenswallfahrt in Frankfurt/Main.
„Der Einsatz für Frieden, soziale Gerechtigkeit und für Bildung – das macht eine Demokratie aus, und dafür steht auch der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB).“ Das sagte in der Frauenfriedenskirche in Frankfurt Elke Büdenbender, Juristin und Asylrichterin in Berlin. Die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war Ehrengast bei der Frauenfriedenswallfahrt, zu der 500 Frauen aus ganz Deutschland gekommen waren.
Büdenbender forderte, Frauen müssten wie bei allen politischen Entscheidungen auch bei Friedensverhandlungen beteiligt sein. Frauen und Kinder seien die ersten und verletzlichsten Opfer von kriegerischen Aueinandersetzungen.
Die Frau des Bundespräsidenten berichtete von ihren Erfahrungen bei Besuchen von Flüchtlingslagern und betonte: „Was Frauen auf der Flucht erleiden, ist erschütternd.“ Besonders oft würden sie Opfer sexualisierter Gewalt.
Die Frauenfriedenswallfahrt fand zum ersten Mal wieder seit 2017 statt. Die Frauen feierten, dass der Frauenbund seit 120 Jahren Bestand hat. Maria Flachsbarth, Präsidentin des KDFB, erinnerte daran, dass der Frauenbund „Ort des demokratischen Lernens“ sei. Die „Gründungmütter“, die der Vision gefolgt waren, eine Kirche als Erinnerungsort für die im Krieg Gefallenen zu errichten, hätten gemeinsam etwas erreicht, das als unmöglich angesehen worden war.
Auf einem „Stationenweg“ setzten sich die Frauen mit dem Wallfahrtsmotto „Macht.Frauen.Stark. – für den Frieden“ auseinander. Dabei ging es unter anderem um Solidarität mit Menschen in Taiwan, um Israel und Palästina sowie die „Berufung zur Friedenstifterin“. In einem Wortgottesdienst bezog sich die Geistliche Beirätin des KDFB, Dorothea Sandherr-Klemp, auf Maria. Die Mutter Jesu habe sich ein fühlendes Herz bewahrt, sei aber auch bereit gewesen zum Aufbruch. Sie sagte, Frauen sollten sich nicht den Ladenhüter eines falschen marianischen Demutsdenkens unterjubeln lassen.
Elke Büdenbender hatte am Morgen Wünsche an ihre Kirche gerichtet: „Meiner Kirche würde ich wünschen, dass sie sich diverser aufstellt. Die Weiheämter müssen auch Frauen offenstehen."