Gäste aus dem Stifterbistum

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Reisegruppe in der Kirche
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Foto: Marco Heinen

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Die Reisegruppe aus dem Bistum Augsburg besuchte die Kirche St. Ulrich in St. Peter-Ording. Vorne v.li.: Pastoralreferent Michael Wrage, Bischof Dr. Bertram Meier, Generalvikar Sascha-Philipp Geißler und Diakon Andreas Martin.

Im Ulrichsjahr besuchte jetzt eine Pilgergruppe aus dem Bistum Augsburg, dessen Patron der heilige Ulrich ist, die nördlichste Kirche, die ihm geweiht ist – die in St. Peter-Ording steht. Das Interesse galt den Schickling-Fenstern.

Mit einem Jubiläumsjahr begeht das Bistum Augsburg derzeit den 1100. Jahrestag der Bischofsweihe und den 1050. Todestag des heiligen Bistumspatrons Ulrich (geboren 890, Bischofsweihe 923, verstorben 973). Aus diesem Anlass wurde eine viertägige Pilgerreise zur nördlichsten deutschen Ulrichskirche organsiert – und die steht in St. Peter-Ording. So machte sich kürzlich eine 25-köpfige Reisegruppe – darunter auch der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier – aus dem Süden auf den Weg in den hohen Norden. Was St. Ulrich so besonders macht, das sind die Glasfenster des Künstlers Erich Schickling (1924–2012). Und über die gibt es viel zu erzählen.

Das übernahm der Lübecker Pastoralreferent Michael Wrage, der viele Jahre als Tourismusseelsorger an der Nordsee wirkte und regelmäßig Touristen bei Kirchenführungen für St. Ulrich begeisterte. Er führte die von Generalvikar Sascha-Philipp Geißler schon am Vorabend empfangenen Gäste nach einem Gottesdienst in der evangelischen St. Nikolai-Kirche durch die derzeit aus pastoralen Gründen geschlossene Kirche St. Ulrich. „Ich bin dieser Kirche, diesen Fenstern ganz tief verbunden. Sie sind Teil meiner religiösen Biografie geworden“, berichtete Wrage den Besuchern. 

Die Kirche St. Ulrich, die seit 1978/79 in ihrer jetzigen Form besteht, wäre ohne die Hilfe aus dem Bistum Augsburg so gar nicht denkbar. Denn der damalige Bischof Josef Stimpfle war es, der seine Pfarreien dazu anhielt, die Diasporakirche zu unterstützen. „Sie dürfen sich beglückwünschen, dass ihr damaliger Bischof und die Pfarreien diese Fenster finanziert haben“, so Wrage, der die wohl überlegten Feinheiten der Glaskunst in seinem Vortrag herausarbeitete.

Bischof Meier zeigt sich „tief beeindruckt“

„Ich bin tief beeindruckt, vor allem von den Schickling-Fenstern“, sagte Bischof Meier nach der Führung. Sie erinnerten ihn an die mittelalterlichen Darstellungen der Biblia pauperum, also der Malereien, die sich vor allem auch an Menschen wandten, die nicht lesen konnten. „Heute haben wir viele Analphabeten des Glaubens, aber durch die Bilder kann man die Herzen öffnen für die frohe Botschaft“, so Meier. Auch andere aus der Reisegruppe zeigten sich begeistert: „Sehr gut, mir hat das sehr gut gefallen. Zuerst die Bilder und dann die Erklärungen, so konnte man das noch bewusster wahrnehmen“, meinte etwa die Augsburgerin Theresia Rauscher. Stefan Kapusta aus Bissingen befand, dass die Glasfenster sogar fast mehr ausdrücken als die dargestellten, bekannten Bibeltexte. „Ein Bild sagt mehr wie 1 000 Worte“, sagte er.

Marco Heinen