Was uns diese Woche bewegt
Begegnung mit dem "Emeritus"
Es ist ruhig geworden um den emeritierten Bischof Franz-Josef Bode. Das liegt in der Natur der Sache: Wenn jemand im Ruhestand ist, gehört er zwar nicht automatisch zum „alten Eisen“, aber im Mittelpunkt steht er eben auch nicht mehr. So sieht man den „Emeritus“, wie er rund um den Domhof respektvoll genannt wird, nicht mehr ständig irgendwo auftreten, was über 25 Jahre ein vertrautes Bild war.
Aber manchmal taucht er eben doch noch auf. In diesen Tagen begegnete er uns gewissermaßen gleich zu zwei Anlässen, beide Male zieht es uns inhaltlich nach Lingen. „Von der Militärkirche zur Kita“, heißt eine Broschüre, die die Lingener Wilhelm Terhorst und Georg Wichmann gerade herausgegeben haben. Sie beschreiben die Geschichte der St.-Michael-Kirche im Stadtteil Reuschberge, die vor rund 25 Jahren für Aufregung sorgte. Die Bistumsleitung hatte zusammen mit dem Kirchenvorstand und dem zuständigen Pfarrer beschlossen, das Gebäude abzureißen, stieß aber in Reuschberge auf erbitterten Widerstand. In einem Vorwort zur Broschüre beschreibt Bode jetzt seinen Sinneswandel weg vom Abriss und hin zum Erhalt, sprich zur Umnutzung als Kindertagesstätte. Für diese „Lerngeschichte“ sei er sehr dankbar, denn in der Folgezeit sei kaum eine Kirche abgerissen worden: „Viele sind in sehr positiver Weise ,umgenutzt‘ worden.“
Und noch einmal ist uns Altbischof Bode aufgefallen; wenn Sie ihm begegnen wollen, sind Sie herzlich eingeladen: Im Kirchenboten Nr. 16, der am 3. August erscheint, stellen wir den „Tugendweg“ in Lingen vor. Am 22. August wird Bode dort während einer Führung seine Gedanken zu den sieben Tugenden präsentieren. Auf das Ergebnis sind wir jetzt schon gespannt.