Gästebereich fit für den Klimawandel

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Prior Br. Johannes Tebbe, Br. Josef van Scharrel, Tanja Steiner, Christian Wildfang und Tobias Dörnen vor dem Bettenhaus.
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Foto: Marco Chwalek

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(v.li.): Prior Br. Johannes Tebbe, Br. Josef van Scharrel, Tanja Steiner, Christian Wildfang und Tobias Dörnen vor dem Bettenhaus.

Rund acht Monate sind vergangen, seit die Benediktiner vom Kloster Nütschau die Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzepts „Bene Klima“ angekündigt haben. Nun ist alles fertig – und sowohl Gäste wie auch Mitarbeiter sollen profitieren.

Nütschau (mbc/hix). Prior Bruder Johannes Tebbe, Br. Josef van Scharrel und Tanja Steiner vom Kloster Nütschau sowie Christian Wildfang und Tobias Dörnen vom Architektur und Stadtplanungsbüro Ewers, Dörnen und Partner aus Oldenburg in Holstein verkündeten kürzlich den Abschluss aller Arbeiten. Gefördert wurden sie mit 4,1 Millionen Euro aus einem Bundesprogramm für „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“.

Im Kern ging es darum, einen Teil des Gebäudebestands soweit zu ertüchtigen, dass er für Extremwetter und Hitze­perioden besser gerüstet ist. Nicht nur die Übernachtungsgäste – das Kloster verzeichnete vor Corona etwa 23 000 Übernachtungen pro Jahr –, sondern auch die 35 Mitarbeiter sollen profitieren.
Beim Thema Wärmeschutz dürfte das (nicht nur) beim Bettenhaus definitiv der Fall sein. Es wurde eine lüftungstechnische Anlage installiert und 245 Fenster gegen moderne Fenster ausgetauscht, die durch das Herausfiltern von ultravioletter Strahlung vor Hitze schützen. Ergänzt wurden sie um Vorrichtungen zum Insektenschutz bei geöffneten Fenstern.
 
Darüber hinaus wurde die Fassade des Bettenhauses gedämmt und mit einer Verkleidung aus Lärchenholz versehen. „Das ist schon chic geworden“, sagt der Prior. „Da schaue ich sehr gerne drauf.“ Und das finden wohl auch viele der Menschen, die regelmäßig nach Nütschau kommen. Br. Johannes: „Das Äußere zeigt, dass sich etwas verändert, dass wir uns weiterentwickeln, dass wir mit der Zeit gehen – und darüber freuen sich die Gäste, das melden sie uns auch zurück.“

Erheblicher Aufwand wurde ebenfalls bei der Sanierung der Flachdächer betrieben. Dort hatten sich wegen unzureichender Regenabflüsse schon „schöne Biotope, Teich- und Seenlandschaften“ gebildet, wie der Prior sagt. In den 1970er Jahren wurden Flachdächer eben noch anders gebaut, als es heute üblich ist.

Zu guter Letzt wurde „die Anpassung der Regenentwässerung der gesamten Liegenschaft Nütschau“ ertüchtigt, wie Architekt Christian Wildfang ergänzt. Dafür wurden 720 Meter Leitungen verlegt und 21 Schächte gebuddelt. Das Wasser von den Dächern soll nun kontrolliert in den rund um das Herrenhaus verlaufenen Graben abgeleitet werden.