Was uns diese Woche bewegt

„Gott würde ein Like dalassen“

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Es war zwar im Vorfeld als Evakuierungsmöglichkeit besprochen worden, der Regen kam dann aber doch sehr plötzlich und heftig daher. Weit öffneten Weihbischof Johannes Wübbe und die Domküster am vergangenen Sonntag die Türen des Osnabrücker Domes, um den Besuchern des Open-Air-Konzertes mit Bosse, das auf dem Domplatz stattfand, während des Regens Zuflucht zu gewähren. „Ihr habt ja einen coolen Pfarrer“, rief der Sänger den Besuchern anschließend zu, als das Konzert nach einer guten halben Stunde trocken fortgesetzt werden konnte.  

Eigentlich nichts Spektakuläres. Ich war dabei, durfte die Stimmung miterleben. Und mit mir zeigten sich alle Menschen um mich herum froh und begeistert über diese spontane und doch so naheliegende Aktion. Der Dom ist immerhin direkt nebenan. Und der Dom ist groß. 

Mein erster spontaner Gedanke: Wann war die Kirche wohl das letzte Mal so voll mit jungen fröhlichen Menschen? Es wurde gesungen und getanzt. Über die Mikrofonanlage und mit einem Smartphone spielten Weihbischof und Küster die Hits des Hamburger Künstlers weiter. Trotz des Regens konnte die Stimmung besser nicht sein. 

Gibt es eine bessere Werbung für die Kirche, ihre Botschaft und ihre Anliegen in der heutigen Zeit? Spontan und unkompliziert Menschen in einer Notlage zu helfen. Offene Türen zu haben. Zugewandt und empathisch zu reagieren, gemeinsam mit den Menschen zu singen und fröhlich zu sein. 

Es war eine friedliche Stimmung im Dom. Fröhlich, unkompliziert - und dankbar. Manche Menschen waren am Sonntagabend vielleicht das erste Mal im Dom oder in einer Kirche überhaupt. Und sie werden es in positiver Erinnerung behalten. Auf Instagram, Facebook und im Radio wird die Aktion von den allermeisten Menschen gefeiert. Jemand schreibt: „Exzellent, Exzellenz!“ und „Gott würde ein Like dalassen“. Ich auch. 
 

Astrid Fleute

Ein Video aus dem Dom finden Sie auf dem Instagram-Account des Bistums Osnabrück: @bistumosnabrueck