Gut behütete Landespolitik

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Trittauer Kinder im Büro von Ministerpräsident Günther.
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Foto: Marco Heinen

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Die Trittauer Kinder tranken im Büro von Ministerpräsident Günther noch eine Limo, bevor es zum Landtag ging.

Rund 70 Sternsinger aus vielen katholischen Gemeinden Schleswig-Holsteins brachten am Freitag vor dem Dreikönigsfest den Segen „Christus mansionem benedicat“ in den Kieler Landtag, die Staatskanzlei und die Ministerien.

„Gloria, Gloria, Gloria, öffnet die Türen weit! Gloria, Gloria, Gloria, es ist Sternsingerzeit!“ Nach einem ersten Lied hieß Ministerpräsident Daniel Günther sechs Sternsinger aus Trittau und ihre Begleiter in der Staatskanzlei im Kieler Regierungsviertel willkommen. Der Segen „Christus segne dieses Haus“ wurde im Eingangsbereich angebracht und dann drinnen weitergesungen – mit Unterstützung des Ministerpräsidenten und der Mitarbeiter – bevor es dann zu einer Verschnaufpause ins Büro des Regierungschefs ging. Dort hängt über dem Türsturz ein – übrigens von Erzbischof Stefan Heße geschenktes – Kreuz und darunter der Segen vom vergangenen Jahr, der natürlich erneuert wurde.

„Dann bin ich das ganze Jahr auch behütet, wenn ich in meinem Büro sitze“, hatte der Katholik zuvor den jungen Leuten erklärt. Er lobte ihr Engagement, das in diesem Jahr vor allem Kindern in Südamerika gilt und für das auch an vielen anderen Orten (nicht nur) in Schleswig-Holstein viele Kinder von Haus zu Haus zogen. „Gemeinsam für unsere Erde in Amazonien und weltweit“, lautet das Motto der Sternsingeraktion.

Die große Dürre dort im vergangenen Jahr habe gezeigt, wie wichtig es sei, den Klimawandel aufzuhalten, zumal es die Kinder seien, die noch viele Jahre ihres Lebens auf dieser Erde vor sich hätten, sagte Günther.

Wenig später ging es weiter zum Landtag, wo sich die rund 70 Kinder und Jugendlichen aus Ahrensburg, Kaltenkirchen, Kiel, Reinfeld, Kappeln, Husum, Niebüll, Barmstedt und Eckernförde zunächst zu einem Gruppenfoto versammelten. Fynn (15) aus Eckernförde schrieb mit Kreide den Segen an das Landeshaus. „Es ist eine schöne Aktion, einmal im Jahr Kindern aus anderen Ländern, die nicht so viel Geld haben, etwas Gutes zu tun, Spenden zu sammeln, von Haus zu Haus zu gehen oder zu fah­ren“, meinte er.

Im Landeshaus wurden die Sternsinger dann von Landtagspräsidentin Kristina Herbst und Günther noch einmal offiziell begrüßt. Die Spende der beiden holten dann Kinder aus Kaltenkirchen ab. Anschließend nahmen die Majes­täten im Plenarsaal Platz und fragten Herbst und Günther Löcher in den Bauch: Was darf man im Landtag anziehen? Was ist, wenn jemand zu spät kommt? Aber auch: Was sagen Sie zur Lage der Bauern? Was sagen Sie zur Umweltverschmutzung?

Daniel Günther verriet übrigens, dass er eigentlich gerne Poli­zist geworden wäre, noch nie Sternsinger war, dafür aber zehn Jahre lang Messdiener.

Marco Heinen