„Jona ist einer von uns“

Bei den Klimastreik-Aktionstagen sind auch christliche Umweltgruppen aktiv. Die „Christians-for-Future“ aus St. Marien Altona gestalteten am 3. März die Andacht zur Hamburger Demo. Dabei war auch Generalvikar Pater Geißler.

VON ANDREAS HÜSER

Klimastreik in der Hamburger Innenstadt: „Wir streiken nun schon zum zwölften Mal innerhalb von vier Jahren“, sagt Annika Kruse von „Fridays for Future“. Am 3. März wurde für besseren Klimaschutz demonstriert, aber auch für bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte bei Bus und Bahn – und für die Verkehrswende. „Die Zahl der Autos muss runter.“

Während sich am Jungfernstieg die ersten Demonstranten einfinden, wird neben der nahen St. Petri-Kirche gebetet. Zur Klimaandacht sind keine Menschenmassen gekommen. Aber es bildet sich ein ansehnlicher Kreis. Man sieht grüne Fahnen mit den Zeichen von „Churches for Future“ und „Christians for Future“. Es wird gesungen und gebetet – für eine Umkehr der Menschen, deren Eigensinn die Erde gefährdet und zu einer Katastrophe führt. Das gab es schon früher. Björn Blumenhagen trägt die Geschichte des Propheten Jona vor. „Heute können wir sagen: Jona ist einer von uns.“ Der alttestamentliche Prophet wurde berufen, der Stadt Ninive den Untergang zu predigen. Nach einigen Abenteuern tut er das, und das Unglaubliche geschieht: Die ganze Stadt kehrt um und ändert sich zum Guten. „Wir kämpfen dafür, dass es zum zweiten Mal heißt: Ninive ist gerettet!“

Eine aktive Gruppe mit vielen Aktionsideen

Die Andacht hat diesmal die „Christians for Future“-Gruppe der katholischen Gemeinde St. Marien in Hamburg-Altona vorbereitet. „Unsere kleine Gruppe ist mittlerweile auf zwölf sehr aktive Mitglieder gewachsen“, sagt Erhard Maria Klein. Schon im vergangenen Jahr gab es Aktionswochen in Altona, jetzt hat die Gruppe zum ersten Mal die Verantwortung für die Klimaandacht übernommen. Zu denen, die vor der Petrikirche beten, gehört neben Petri-Pastor Krischan Heinemann auch der Generalvikar des Erzbistums Hamburg, Pater Sascha-Philipp Geißler. „Wir alle sind mitverantwortlich, wenn es um die Zukunft dieser einen Erde geht, unserem gemeinsamen Haus, wie es Papst Franziskus ausdrückt“, sagt Pater Geißler in einer Fürbitte: „ Als Getaufte bringen wir uns ein in die Bemühungen für die Bewahrung der Schöpfung und spüren: Es ist noch viel zu tun.“