Paddeln, pilgern, plaudern

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Pilger-Paddeln auf der Oker
Nachweis

Alina Hartnack

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Unterwegs auf der Oker: Zum vierten Mal in diesem Jahr war
Bischof Heiner mit jungen Leuten auf Pilgertour.

Zum vierten und letzten Mal in diesem Jahr pilgerte Bischof Heiner Wilmer mit Jugendlichen – diesmal nicht zu Fuß, sondern auf dem Wasser.

Von Alina Hartnack
In elf Kanus, Insider sprechen in diesem Fall von Kanadier, starteten die jungen Leute im Braunschweiger Bürgerpark und ließen ihre Boote ins Wasser – nach einer kurzen Andacht, natürlich versehen mit dem Pilgersegen des Bischofs, der dann in einem der Kanus zum Paddel griff.
Unterwegs gab es ungewöhnliche Herausforderungen: Kurz vor der ersten Pause ging es am Petriwehr durch eine Art Fischschleuse, durch die alle Boote rutschen mussten.
Drei Fragen hatte der Bischof den jungen Pilgern mit auf den Weg gegeben: Was beschäftigt euch derzeit am meisten? Wie begleiten euch Glaube, Gott und Gebet? Und: Was würdet ihr tun, wenn ihr Bischof oder Bischöfin wäret?
Die Antworten erinnerten Bischof Heiner an die zurück liegenden Pilgertouren mit Jugendlichen: „Die persönliche Zukunft und Themen wie Ausbildung und damit verbundene Ängste gab es sehr oft. Die Umwelt, Klimawandel, Schöpfung ist auch ein gängiges Thema. Aber auch persönliche Beziehungen, Krieg, Frieden und Gerechtigkeit wurden immer wieder angesprochen.“
Kurz vor dem Ziel war die Spannung nochmal groß: Die Anlegestelle lag hinter einem umgekippten Baumstamm, zu erreichen nur durch eine Engstelle mit starker Strömung. Ein Boot verfehlte nach dem notwendigen Wendemanöver das Ufer und drehte sich mehrmals im Kreis, bis es mit einem Seil herangezogen werden konnte. Ein anderes Boot kam in der Stromschnelle ins Kippen und kenterte. Die klitschnasse Besatzung nahm das Missgeschick mit Humor.
Unter den fast 40 Teilnehmern war auch eine kleine Gruppe der ukrainischen Gemeinde Braunschweig, später stießen noch junge Pilger der kroatischen Mission Braunschweig und Göttingen dazu, die rund um den Wohldenberg unterwegs waren.
Bischof Heiner nimmt eine wichtige Erkenntnis aus den Pilgertouren mit: „Was ich mitnehme, jetzt nach zweieinhalb Jahren Corona, ist: Es geht nichts über direkte Begegnungen. Man kann noch so viel telefonieren, in Chatgruppen sein, digital unterwegs sein, aber jemandem direkt in die Augen schauen, Smalltalk halten, zusammen Tee trinken – das ist unschlagbar. Die persönliche Präsenz ist durch nichts zu ersetzen.“