Vorschulkinder lernen in Papenburg ihre Kirche kennen

Vom Taufbecken bis zur Sakristei

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Eine Frau und ein Kind am Taufbecken.
Nachweis

Foto: privat

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„Du wirst von Gott geliebt“: Diese Zusage macht Antje Schönhöft den Kindern am Taufbecken in St. Marien. Foto: privat

Was gibt es alles zu entdecken in unserer Kirche? Bei einem Projekt haben das 40 Jungen und Mädchen aus der Kindertagesstätte St. Marien in Papenburg
erfahren. Und das ganz praktisch: durch Anschauen, Ausmessen, Ausprobieren.

An vier Vormittagen verteilt über vier Wochen waren die Vorschulkinder aus St. Marien dabei in der Kirche unterwegs, die genau 300 Schritte von der Kita entfernt liegt. „Das haben wir zusammen erlaufen“, sagt Gemeindereferentin Antje Schönhöft, die das Konzept dieser Kirchenraum-Erkundung mit der religionspädagogischen Fachkraft Anja Korten erarbeitet hat. Beiden Frauen ist wichtig, dass die fünf Kindertagesstätten der Pfarreiengemeinschaft im Blick der Gemeinde bleiben – und umgekehrt. „Die Kitas sind unser Schatz, da erreichen wir die Familien direkt.“

Das Projekt sollte die Kinder mit dem Kirchenraum und dem Glauben vertraut machen – wobei auch Jungen und Mädchen aus anderen Konfessionen und Religionen eingeladen waren. Schönhöft und die begleitenden Erzieherinnen achteten dabei deren Traditionen und Riten. So endete jede Einheit zum Beispiel stets mit einem interreligiösen Lied.
Ganz praktisch durften die Kinder das Gotteshaus St. Marien entdecken. Um die Höhe auszumessen, ließen sie einen mit Helium gefüllten Luftballon bis zur Decke steigen. Um die Länge des Kirchenschiffs zu erfahren, bildeten sie eine Menschenkette mit Wollknäuel. Und mit einem Teelicht in der Handfläche unterwegs vom Portal bis zum Altar spürten sie auch: Die Kirche, das ist ein besonderer Ort. 

Bei einer weiteren Einheit gingen die Fünf- und Sechsjährigen auf die Suche. Sie entdeckten die Kerze im ewigen Licht, die Priestergewänder in der Sakristei, durften sogar in ein leeres Urnenfach schauen. Vor drei Jahren ist St. Marien zu einer Kolumbariumskirche mit Urnenwänden rechts und links der Bankreihen umgebaut worden. „Leben und Tod gehören zusammen, das wird hier deutlich“, sagt Schönhöft, die auch darüber mit den Kindern gesprochen hat. 

Bei weiteren Treffen lernten die Kinder die Orgel kennen, durften alle Register ziehen und selbst einmal in die Tasten greifen. Am Ende des Projekts ging es am Taufbecken um die Zusage, die Gott jedem von uns gibt: „Du bist wichtig, du wirst von Gott geliebt, immer.“  
Bei den Jungen und Mädchen kam die Reihe laut Schönhöft sehr gut an. Mit großer Freude liefen sie stets zur Kirche, machten begeistert mit, füllten ihr Erinnerungs-Leporello mit Skizzen und Bildern, erzählten zu Hause davon. „Da ist wirklich viel bei ihnen hängengeblieben“, sagt die Gemeindereferentin. 

Petra Diek-Münchow