Erweiterter Bistumsrat im Bistum Magdeburg
Gemeinsamer Weg

Foto: Anja Schlender
Heidi Klimmasch bereitet die Wahl vor.
Seit sechs Jahren kreist das Wort „synodal“ durch katholische Medien und Gesprächsrunden. „Synode“ stammt aus dem Griechischen und lautet übersetzt „gemeinsamer Weg“. Das erklärte Ziel ist, dass sich Menschen in der Kirche gemeinsam auf den Weg machen, das Evangelium zu verkünden.
Das Bistum Magdeburg will diesen gemeinsamen Weg nun einschlagen. Bischof Gerhard Feige plädierte dafür, „im Hören aufeinander und auf das Evangelium nach dem Weg der Kirche zu fragen und das Evangelium in unserer Zeit zu leben“. 2022 beschlossen die Mitglieder des Bistumsrates, in Anlehnung an einen Textentwurf des Synodalen Weges, die Idee eines Synodalrates umzusetzen. Daher wird der bereits seit 2008 existierende Bistumsrat ein „erweiterter Bistumsrat“. Erweitert, nicht im Sinne von „mehr“, sagen die Wahlausschussvorsitzenden Heidi Klimmasch und Stephan Werner, sondern im Sinne von „vielfältiger“. Wo bisher fast ausschließlich Hauptamtliche tätig waren, werden nun auch 14 gewählte Ehrenamtliche mit beraten und entscheiden. Die insgesamt 40 Mitglieder des Rates besprechen unter anderem pastorale Perspektiven, Gremienstrukturen und Personal- sowie Finanzplanungen, die das gesamte Bistum betreffen. Dabei ändert sich nicht nur die Zusammensetzung des Rates, erklärt Heidi Klimmasch, sondern auch die Kompetenz: „Der bisherige Bistumsrat war eher in beratender Funktion tätig. Der erweiterte Rat soll auch Mehrheitsbeschlüsse fassen.“ Der Bischof setzt die Entscheidungen in Kraft. Zusammensetzung und Aufgabenbereiche des neuen Rates wurden vom alten Bistumsrat selbst erarbeitet und nach Rücksprache mit anderen Gremien und Räten im Bistum beschlossen. Auch die Gremienkonferenz der Ehrenamtlichen konnte Änderungsvorschläge einbringen. Der Entstehungsprozess war nicht immer einfach, erzählt Heidi Klimmasch, da unter anderem viele der Hauptamtlichen nun nicht mehr selbst im Bistumsrat sitzen werden.
Für den Rat konnten Katholiken ab 16 Jahren kandidieren, die nicht hauptamtlich im Bistum arbeiten. „Bitte ermutigen Sie Frauen und Männer, die Freude haben am Glauben und Leben in der Kirche und Mitverantwortung übernehmen wollen“, hieß es im Aufruf an die Gemeinden zur Wahl. Die Pfarreigremien wählen per Briefwahl bis zum 1. März ihre ehrenamtlichen Vertreter. Dem Rat, der sich am 5. April konstituieren wird, gehören außerdem der Bischof, der Generalvikar sowie Vertreter anderer katholischer Gruppierungen wie Ordensgemeinschaften und Caritas an. Auch Jugendverbände und Pfarreien sollen Jugendliche in den Rat entsenden. Außerdem werden zwei anders-muttersprachliche Personen in den Rat berufen, um die Perspektive anderer Nationalitäten einbringen zu können. Heidi Klimmasch hofft, dass dieser erweiterte Bistumsrat eine neue Dynamik ins Bistumsleben bringt: „Ich wünsche mir, dass die Mitglieder Impulse der Menschen aus den Pfarreien und Gemeinden einbringen und neue Ideen entwickeln.“