Was uns diese Woche bewegt

Bäume pflanzen, auch im Herbst

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Wie viele Bäume haben Sie kürzlich gepflanzt? Einen oder zwei? Sogar drei? Dann waren Sie Teil der „Baum Challenge“, die gerade in der Region auf Begeisterung stößt. Dabei pflanzt ein Kegelverein oder Kochclub zusammen ein Bäumchen, filmt sich dabei und lädt das Video auf Social Media hoch. Die Herausforderung (englisch: Challenge) ist, dies innerhalb einer Woche zu tun, nachdem man als Gruppe nominiert wurde. Ich war mit dem Büchereiteam unserer Kirchengemeinde dabei. Wir wurden von der katholischen Frauengemeinschaft nominiert und haben vor dem Regenbogen-Kindergarten in Hunteburg einen niedrig bleibenden Bergahorn gepflanzt. Die von uns zum Pflanzen aufgeforderte Kolpingsfamilie suchte ebenfalls einen Bergahorn aus; er wächst jetzt neben einer Wegekapelle. 

Eigentlich schön, dass so viele Menschen Bäume pflanzen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, denn diese Sommeraktion läuft zur falschen Jahreszeit. Landschaftsgärtner wissen: Bäume pflanzt man im Herbst. Der Baum hat dann genügend Zeit, im Pflanzloch zu wurzeln, bevor der Winter kommt, und kann Kraft sammeln, um im Frühjahr auszutreiben. Ganz ohne ständiges Gießen.

Nun, wir könnten uns sagen: Jetzt im Sommer hatten wir unseren Spaß. Und im Herbst packen wir alle noch mal an, kommen zu einer geplanten Pflanzaktion zusammen und forsten eine kleine Fläche so auf, dass ein zusammenhängendes Waldstück entsteht. 200 Quadratmeter reichen für einen „Tiny Forest“, einen kleinen Wald, der mit vielen heimischen Baum- und Straucharten gepflanzt wird. Ein Beispiel findet sich in Barmstedt, wo die Initiative „Citizens Forest“ einen Bürgerwald anlegte. Wer wissen will, wie das geht, kann sich hier informieren.

Andrea Kolhoff