TAG DES HERRN-Wettbewerb „Kirche vor Ort“

Fassungslose Freude

Flüchtlinge tanzen und musizieren

Fotos: Privat

Bei der „Ansprech-Bar“ nach dem Gottesdienst in Plauen geht es bunt und fröhlich zu.

Der Wettbewerb „Kirche vor Ort“ ist entschieden. Die zehn Initiativen, die zur Wahl standen, konnten insgesamt 2773 Unterstützer für sich mobilisieren. Mit Abstand die meisten Stimmen erhielt die Schreibstube Plauen.

Susanne Schneider kann es gar nicht fassen. Als sie erfährt, dass die Schreibstube der katholischen Gemeinde in Plauen den TAG DES HERRN-Wettbewerb „Kirche vor Ort“ gewonnen hat, glaubt sie an einen Telefonstreich. Doch dann ist die Ehrenamtliche begeistert. Ihr Engagement und das, so vieler Mitstreiter, hat den Lesern mit Abstand die meisten Stimmen entlockt. „Wir treffen uns nachher, da wird erst einmal angestoßen“. Dabei werde man im Team überlegen, was man mit den gewonnenen 1000 Euro machen könne.

Gesagt, getan. Beim gemeinsamen Feiern sammeln sie etliche Ideen. Bei allen geht es darum, die Gemeinschaft zu stärken. Zusammen mit den Flüchtlingen, die regelmäßig in die Schreibstube kommen, wollen sie beispielsweise das Theater, Kino und Ausstellungen besuchen. Aber auch die Gemeinschaft der Flüchtlinge mit der Gemeinde soll gefestigt werden. Daher wird ein Teil des Gewinns für die halbjährlich angebotene „Ansprech-Bar“ eingesetzt. Dabei suchen Flüchtlinge nach dem Sonntagsgottesdienst das Gespräch mit den Gemeindemitgliedern und kochen für Interessierte ein gemeinsames Essen.

Doch auch der täglichen Arbeit kommt das Preisgeld zugute. Viele Flüchtlinge bringen ihre (teils noch kleinen) Kinder mit, wenn sie in die Schreibstube kommen. Damit diese sich nicht langweilen, soll in Spielzeug, gern pädagogisch wertvoll, investiert werden.

Wandergruppe
Das Team der Schreibstube unternimmt auch Wanderungen mit den Flüchtlingen. Für zukünftige Ausflüge soll ebenfalls ein Teil des Gewinns ausgegeben werden.

Weitere Preisträger

Aufgrund der starken Beteiligung hat die TAG DES HERRN-Redaktion entschieden, noch einen zweiten und dritten Preis zu vergeben. Auf den mit 600 Euro dotierten zweiten Platz gelangten die Helbraer Christen, die zum Jahrestag des Mauerfalls zum vierten Mal eine Gedenkveranstaltung organisieren. Höhepunkt ist am 9. November um 19 Uhr das Konzert „Kinder des Lichts“, das Gregor Linßen mit seiner Band AMI in der Helbraer St. Barbara-Kirche gibt. Sangesfreudige aus der Region lädt der Neusser Liedermacher am Vormittag zu einem Chorworkshop ein, um ein oder zwei Lieder für den Sonntagsgottesdienst am 10. November einzustudieren. Musiker und Sänger werden in Gastfamilien im Mansfelder Land beherbergt. Damit ist das Wochenende am 35. Jahrestag des Mauerfalls eine Gelegenheit zur Begegnung zwischen Ost- und Westdeutschen, zwischen Zeitzeugen und später Geborenen.

Den dritten Platz (400 Euro) gewinnen die Sänger und Instrumentalisten der ökumenischen Schola Caloensis in Kahla, die regelmäßig die Gottesdienste in der ältesten Kirche der Stadt, der katholischen St. Nikolaus-Kirche mit gregorianischem Gesang bereichern. Darüber hinaus laden sie zu Konzerten und meditativen Stunden mit Musik ein.

tdh