Malteser bitten um Spenden für Litauen
Der Winter wird hart für Onuté
Foto: Egidijus Knispelis
Litauen ist nicht das ärmste Land der Welt, es zählt aber zu den Ländern mit der höchsten „Armutsgefährdung“ in Europa. Vor allem Kinder in problematischen Verhältnissen und alte Menschen sind betroffen. Die Malteser im Erzbistum Hamburg unterstützen seit mehr als 30 Jahren arme Menschen in dem baltischen Land. Sie kennen nicht nur die Gesamtsituation, sondern sind bei Besuchen vor Ort auch etlichen einzelnen Menschen begegnet. So wie Regina aus Tauragė (Tauroggen), 80 Kilometer von der Ostsee entfernt. Obwohl sie mit 73 Jahren noch nicht uralt ist, haben sie Krankheit und eine Operationen stark geschwächt. Ihre kleine Rente deckt kaum die Bedürfnisse, die Hälfte davon muss sie für Medikamente ausgeben.
Anelė (85) muss von ihrer Rente im Sommer immer Geld zur Seite legen, um die Heizkosten im Winter zu decken. Onutė aus Jieznas, 92 Jahre alt, kann kaum noch gehen. Da sie als Witwe allein lebt, kann sie keine Lebensmittel selbst tragen oder zubereiten. Sie ist auf die Suppe angewiesen, die ihr die Malteser liefern. Audrone Ruciene (72) lebt allein in einem fünfstöckigen Plattenbau in Vilnius, ohne Fahrstuhl. 20 Jahre hat sie selbst als Malteserin Hilfebedürftige gepflegt: „Ich liebe Kinder und alte Menschen. Wenn Du die Menschen liebst, dann wirst Du auch geliebt. Gott gibt mir Kraft!“, so ihre Überzeugung. Krankheitsbedingt hat sie das Haus seit Jahren nicht mehr verlassen. Unterstützt wird sie seit 13 Jahren von Daiva Semeniene. Die ehrenamtliche Leiterin der Malteser Freiwilligen-Gruppe in Vilnius bringt Licht und Lebensmittel in den einsamen Alltag der alten Dame und hilft ihr einmal pro Woche beim Duschen.
Helfer bringen Licht und Lebensmittel
Um die Probleme der älteren Menschen in Bezug auf Einsamkeit und Aktivität zu lösen, betreiben die Malteser sieben Tageszentren und Seniorenclubs in ganz Litauen. In diesem Jahr wurde ein neues Zentrum in Alytus eröffnet. Für die Gebrechlichsten wurde ein Pflegeheim in Vieksnalai, Bezirk Telšiai, eingerichtet. „Nachdem wir einst mit einem Teller Suppe geholfen haben, wollen wir nun mit einer umfassenden Betreuung für einen würdigen Lebensabend sorgen“, sagt Edvinas Regelskis, Generalsekretär der Malteser Litauen. Die Hilfe geht über den Suppen-Tellerrand hinaus; und nicht nur Senio-ren werden unterstützt. Hilfe gibt es auch für Kinder und Jugendliche. „So konnten wir wieder die besondere Arbeit in einigen der 13 Maltiečiai Children's Day Care Centres unterstützen und vielen Kindern aus prekären Familienverhältnissen einen sicheren Hafen ermöglichen“, so Annette Heise, Fundraiserin der Malteser in Hamburg. (Malteser/A.H./ahü)
Eine Tasse Suppe, ein Arm voll Brennholz – Malteser leisten in Litauen handfeste Hilfe.
Zur Sache
Seit 1991 engagieren sich die Malteser aus Hamburg und Umgebung in der Litauenhilfe. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf Krankenhäuser, Altenheime, Kinderheime und Waisenhäuser. Für die laufende Arbeit bitten die Malteser um Spenden: „Es ist gut zu helfen. Bitte helfen Sie uns zu helfen!“
Malteser-Spendenkonto: HASPAIBAN: DE 33 200 505 501 280 216 399BIC: HASPDEHHXXX | Stichwort: Litauenhilfe
Noch wichtiger als das Essen: die menschliche Nähe.