Steigende Ausleihe in katholischen Büchereien

Ein Schatz für die Kirche

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Regal mit Büchern
Nachweis

Foto: Thomas Osterfeld

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Über eine Million Mal sind im vergangenen Jahr Bücher und andere Medien in den katholischen Büchereien im Bistum Osnabrück ausgeliehen worden.

Foto: Thomas Osterfeld

Daumen hoch für die katholischen Büchereien im Bistum Osnabrück. Nach den Corona-Jahren sind die Ausleihzahlen wieder deutlich gestiegen.

Wenn Thomas Oberholthaus sich die Bilanz der 143 Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Bistum Osnabrück anschaut, klingt er sehr zufrieden. „Wir haben uns gut von dem Corona-Knick erholt“, sagt der Leiter der Fachstelle. Für 2023 zeigt die Kurve wieder nach oben: Knapp 600 000 Bücher, Zeitschriften oder Spiele haben die Gäste weit über eine Million Mal entliehen. Gerade junge Leute greifen nach seinen Worten wieder öfter zum Buch „in der Hand“.

Aber nicht nur das ist ihm aufgefallen. Auf der einen Seite geht die Nachfrage nach Sachbuchliteratur zwar zurück, weil sich viele Menschen mehr im Internet informieren. Bei den KÖB gibt es eine Ausnahme. Wenn es um die Familie, christliches Leben oder Trauer geht, fragen die Gäste die Büchereiteams lieber selbst nach Empfehlungen. „Das ist unser Markenkern“, sagt Oberholthaus. „In Zeiten, wo vieles unpersönlicher wird, schätzen unsere Nutzer, dass sie in der Bücherei direkt fragen können.“ Er lobt dabei das Engagement der fast 1700 überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die 2023 stolze 118 000 Stunden Dienst geleistet haben. Nachwuchssorgen haben die meisten Teams nach seinen Worten nicht. „Wir konnten sogar neue Leute gewinnen und es kommen immer auch junge Menschen dazu.“

Die Teams sorgen dafür, dass die Büchereien Orte der Begegnung sind. „Jeder kann hereinkommen – auch, um Leute zu treffen und zu plaudern.“ Zudem gibt es viele Veranstaltungen: 2023 standen 2300 Lesungen, Ausstellungen, Bastelaktionen oder Besuche von Kindertagesstätten auf dem Programm. „Es ist unglaublich, was die Ehrenamtlichen alles auf die Beine stellen.“

Damit das so bleiben kann, hat der Leiter der Fachstelle einige Wünsche. Die Büchereien müssen ihre Medien aktualisieren können – was aber mit den oft seit Jahren unveränderten Etats schwierig ist. „Die Kirchengemeinden als Träger müssen das anpassen.“ Und er appelliert, die Büchereien bei möglichen Umbauten oder Zusammenlegungen nicht zu vergessen. „Sie sind ein echter Schatz vor Ort, wo Kirche mit Menschen in Kontakt kommt“.

Petra Diek-Münchow