Die Ippenburg lädt ein

Farbenpracht im Schloss

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Frau zeigt einen Topf mit blühenden Pflanzen in die Kamera
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Foto: Andrea Kolhoff

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Im Shop kann man verschiedene Rosen kaufen, darunter viele mit ungefüllten Blüten. Foto: Andrea Kolhoff

Schloss Ippenburg ist ein Ausflugsziel für Familien und Gartenfreunde, die sich im Park Anregungen für ihren Küchengarten und naturnahes Gärtnern holen können. Die Beete müssen im Sommer nicht gewässert werden.

Ja, das ist wirklich eine Farbenpracht. In verschiedenen Rot- und Rosatönen blüht hier die Schafgarbe der Sorte „Colorado“, ergänzt von Königskerzen und Karthäusernelken, der Distelart Eryngium und von Wollziest, auch Eselsohr genannt. Sie alle kommen mit Trockenheit gut zurecht und sind das Erste, was die Gäste von Schloss Ippenburg sehen, wenn sie sich im Hainbuchenhain orientieren. Während die Erwachsenen mit dem Übersichtsplan in der Hand überlegen, wohin sie als Nächstes gehen wollen, haben die Kinder schon die Schaukeln erobert.

Der Schlosspark von Ippenburg, 2010 die Atrtraktion der Landesgartenschau in Bad Essen und jahrelang Schauplatz von Gartenfestivals, hat sich zuletzt stark gewandelt. Ein Teil wurde zur „Ippenburger Wildnis“ umgestaltet, mit Pflanzen, die Insekten Nahrung bieten. Hier befindet sich auch ein Barfußparcours, der bei großen und kleinen Besuchern beliebt ist.

Für die Kinder wurde jetzt außerdem ein Wasserspielplatz  geschaffen. Während sie hier matschen und planschen, sitzen die Eltern entspannt in Sichtweite. Familienfreundlich ist außerdem, dass man im Park sein mitgebrachtes Picknick verzehren kann. Wer nichts dabei hat, holt sich Kuchen und Getränke an der Schlosscafétheke.  

Frau im Kräutergarten
Viktoria von dem Bussche im Kräutergarten. Foto: Andrea Kolhoff

Der Schlosspark ist aber nicht nur Ausflugsziel, sondern auch Inspiration für Besucherinnen die selbst gärtnern und sich hier Anregungen für zu Hause holen. Schlossherrin Viktoria von dem Bussche wiederum hat das Beet im Hainbuchenhain nach dem Konzept des Kiesgartens nach Beth Chatto angelegt. Zuvor war hier eine Rasenfläche, die im Sommer vertrocknete. Die Pflanzen im neuen Kiesbeet halten Trockenheit aus. Sie brauchen im Sommer nicht gegossen zu werden, der Regen, der im Frühjahr fiel, reicht aus.

Schotter als Grundlage für das Kiesbeet

Um das Kiesgartenbeet anzulegen, wurden zunächst die Grassoden abgetragen, etwa 30 Zentimeter tief, dann erhielt das Beet eine Schotterschicht und wurde mit Humus von Awigo aufgefüllt. Die Stauden, die von dem Bussche hier pflanzte, hat sie zuvor im Küchengarten großgezogen. Zwischen die Pflanzen wurden größere Steine gesetzt, die im Frühling die Sonnenwärme speichern und von den balancierenden Kindern als Trittsteine genutzt werden.

Auf der Fläche daneben entstand eine Blühwiese nach dem Konzept des irischen Gärtners William Robinson. Weil die Wiese  erst später im Jahr blüht, setzt man auch Frühjahrsblüher und Iris in die Fläche. Und dann heißt es warten, denn als Gärtnerin braucht man auch Geduld. „Das Geheimnis ist, mit der Natur zu arbeiten“, sagt Viktoria von dem Bussche. Verblühte Blüten bleiben stehen. „Das muss man dann aushalten, dass der Samenstand manchmal hässlich aussieht“, so von dem Bussche. Mit der Natur arbeiten heißt außerdem, im Herbst zu pflanzen, wenn die Erde noch warm ist. Außerdem können die Pflanzen dann im Winter genügend Feuchtigkeit aufnehmen und müssen anders als Sommerblumen, die im Frühjahr gepflanzt werden, nicht mehr gegossen werden.

Auch die neu angelegten Beete direkt hinter dem Schloss wurden im Herbst bepflanzt. Hier blühen ungefüllte Rosen in leuchtenden Farben und locken Insekten an. Ergänzt werden die Rosen zum Beispiel durch Arti­sckocken, Yucca und Mombretzien. Die Begleitpflanzen halten die Erde feucht, es muss nicht extra gegossen werden. Das gilt auch im Rosarium im hinteren Teil des Parks, das von einer Gartenarchitektin vor Jahren angelegt wurde. Hier hat Viktoria von dem Bussche die Sommerblumen entfernt und setzt als Begleiter zu den Rosen zum Beispiel Gräser und Allium ein.  

Besucher und Besucherinnen können im Gartenshop einige der Rosen erwerben, gefüllte und ungefüllte Sorten. Hier sind auch noch weitere Pflanzen erhältlich, die im Gewächshaus des Küchengartens großgezogen wurden wie die Schokoladenblume.

Blick in den Schlosspark Ippenburg
Blick in den Schlosspark Ippenburg. Foto: Andrea Kolhoff

Freunde des Gemüse- und Obstanbaus können im Küchengarten sehen, ob Erbsen, Tomaten, Salat oder roter und grüner Rosenkohl schon bald geerntet werden können. Auch auf dem mit Mulch bedeckten Komposthaufen für die Permanentkultur wächst allerlei Leckeres, zum Beispiel Himbeeren, Zucchini und Kürbisse. Dann gibt es noch die Sträucher, von denen genascht werden darf. So können die Kinder testen, ob ihnen rote, weiße oder rosafarbene Johannisbeeren am besten schmecken.

Die Ippenburger Schlossgärten sind sonntags geöffnet bis einschließlich 13. August von 11 bis 18 Uhr, Eintritt Erwachsene 12 Euro, Kinder frei. Hunde dürfen nicht auf das Gelände.

Der Kirchenbote verlost zwei Eintrittskarten. Schreiben Sie uns bis zum 20. Juli 2023 eine Postkarte an: Redaktion Kirchenbote, Schillerstr. 15, 49074 Osnabrück, oder E-Mail mit dem Stichwort Ippenburg. Die Gewinner werden benachrichtigt.

Andrea Kolhoff