Niedersächsische Bischöfe

Gebet für ein Ende der Gewalt

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Zwei Menschen blicken auf Jerusalem
Nachweis

Foto: Matthias Petersen

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Die niedersächsischen Bischöfe haben dazu aufgerufen, für die Situation im Heiligen Land zu beten. Foto: Matthias Petersen

Die katholischen Bischöfe Niedersachsens zeigen sich angesichts der gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas sehr besorgt. Die Caritasmitarbeiter in Niedersachsen sind zum Gebet aufgerufen. Das traditionelle Friedensgebet in Osnabrück am Samstag um 11.30 Uhr nimmt den Konflikt auf.

 In einem gemeinsamen Statement verurteilen die katholischen Bischöfe aus Niedersachsen, Bischof Heiner Wilmer (Bistum Hildesheim), Weihbischof Johannes Wübbe (Bistum Osnabrück) und Weihbischof Wilfried Theising (Offizialatsbezirk Oldenburg) den Angriff der Hamas auf Israel und bekunden ihre Solidarität mit allen, die von der Gewalt betroffen sind.

In der gemeinsamen Stellungnahme heißt es im Wortlaut:

„Es sind erschütternde und zutiefst traurige Nachrichten, die uns in diesen Tagen aus Israel und Palästina erreichen. Der terroristische Angriff der Hamas auf Israel ist eine weitere Eskalation dieses seit Jahrzehnten andauernden Konflikts. Wir verurteilen das Vorgehen der Hamas aufs Schärfste. Es trifft Unschuldige, verbreitet Angst und Schrecken und stellt die Existenz Israels in Frage. So ist die komplexe Konfliktkonstellation zwischen Israel und Palästina nicht zu lösen. Stattdessen gewinnt die Gewalt weiteren Raum und untergräbt die Perspektiven auf Frieden.

Unzählige Menschen in Israel und Palästina sind von den massiven Auseinandersetzungen betroffen. Daher sind unsere Solidarität und Gedanken mit all denen, die unter diesen Akten der Gewalt leiden, und denen, die trotzdem an der Hoffnung eines friedlichen Zusammenlebens von Israelis und Palästinensern festhalten. Wir sind in Gedanken bei allen, die den Verlust von Angehörigen und Freunden zu beklagen haben, und sprechen ihnen unser aufrichtiges Beileid aus. Den Verletzten wünschen wir schnelle Genesung und bitten Gott um Hilfe für alle Betroffenen. Wir beten für ein Ende der Gewalt und für ein friedliches Miteinander in der Region.“

„Wir sind schockiert von dem unendlichen Leid"

Ihre Verbundenheit mit dem „Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen“ haben die niedersächsischen Landesverbände von Caritas und Diakonie ausgedrückt. „Wir sind schockiert von dem unendlichen Leid, das durch die Gewalt gegen Israel ausgelöst wurde“, so die Caritas-Direktoren Johannes Buß (Osnabrück), Gerhard Tepe (Vechta) sowie Sabine Lessel-Dickschat und Reinhard Kühn (beide Hildesheim).

„Wir sind verbunden mit unseren Kolleginnen und Kollegen des jüdischen Wohlfahrtsverbandes in Niedersachsen sowie mit allen Menschen jüdischen Glaubens in unserem Bundesland und auf der Welt. Wir hoffen auf eine baldige, friedliche Lösung dieses Konflikts“, so die Caritas-Verantwortlichen.

Aus diesem Anlass sind alle rund 50.000 Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Niedersachsen für Mittwoch, 11. Oktober, um 12 Uhr eingeladen, für fünf Minuten innezuhalten und für Frieden in Israel zu beten. 

Gebet für den Frieden im Nahen Osten

Das Friedensgebet am kommenden Samstag, 14. Oktober, um 11.30 Uhr in der Osnabrücker St. Marienkirche gestalten der ev.-luth. Regionalbischof Friedrich Selter und der kath. Diakon Gerrit Schulte. „Die monströsen Gewalttaten der Terrororganisation Hamas machen uns alle fassungslos,“ so Friedrich Selter. „Der Gedanke an das Leid der Opfer in Israel ist unerträglich. Wir stehen solidarisch an der Seite Israels. Dennoch berührt uns auch die Not von unschuldigen Palästinensern, die nun unter den Vergeltungsschlägen gegen die Hamas zu leiden haben“, fügt er hinzu. „Unsere Erschütterung wollen wir im Gebet vor Gott bringen und unserer Sehnsucht nach Frieden Ausdruck geben.“

Seit über 20 Jahren halten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Osnabrück (ACKOS) das Friedensgebet jeden Samstag in St. Marien aufrecht. In diesen Jahren hatte man weder einen Krieg, wie er jetzt von Russland schon seit mehr als eineinhalb Jahre gegen die Ukraine geführt wird, für möglich gehalten, noch einen derart brutalen Überfall auf Israel. Das Team des Friedensgebetes trägt sein Angebot zuverlässig durch alle diese Zeiten hindurch. „Dafür bin ich dankbar“, sagt Regionalbischof Selter, „vor allem auch hinsichtlich der vielen Kriege, die über alle diese Jahre auf der Erde toben, und die kaum noch jemand wahrnimmt.“ Das Gebet für den Frieden dürfe nicht aufhören, nicht zuletzt, weil es in Zeiten akuter Krisen einen bewährten Raum für Menschen bietet, wo sie ihre Sorgen und ihre Ratlosigkeit vor Gott bringen können.