Hosianna in der Höhe !

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In Quickborn ist es Tradition, dass der Gottesdienst an Palmsonntag am Kreuz auf der Wiese der Kita St. Marien beginnt und alle Kinder dabei sind. Einige von ihnen haben das neue Kreuz mitgestaltet. 


„Hosianna-Probe“ auf der Kirchenwiese mit Kindern der Gemeinde, Pfarrer Heiko Kiehn, Dorothe Driessen. | Foto: Marco Heinen

Kalt ist es, aber die Sonne scheint, als sich die vielen Kinder und Erwachsenen auf der Wiese neben der Kirche Maria – Hilfe der Christen versammeln. Der Gottesdienst an Palmsonntag ist in Quickborn immer besonders.

Mit dem Neubau der Kirche vor etwa 20 Jahren wurde ein schlichtes Kreuz auf der Wiese der benachbarten St. Marien-Kita errichtet. Dort werden oft Kindergottesdienste gefeiert und an Palmsonntag beginnt dort traditionell die heilige Messe mit der Segnung der Palmzweige und der bunt geschmückten Palmwedel. Allerdings musste das Kreuz vor einiger Zeit abmontiert werden, weil ihm die Witterung stark zugesetzt hatte. 

Dorothe Driessen fehlte dieses Kreuz sehr – und sie schuf Abhilfe. Die 61-Jährige, die seit über 25 Jahren ehrenamtlich für die Erstkommunion-Katechese der Gemeinde zuständig ist, Kindergottesdienste vorbereitet, mit den Sternsingern um die Häuser zieht und noch vieles mehr für die Gemeinde tut, nahm Kontakt zu dem Tischler Andreas Baschek aus Ellerau auf. Der gehört zwar nicht zur Gemeinde, ist dort aber bestens bekannt – und er war fasziniert von der Idee, ein Kreuz zu bauen. Er besorgte skandinavisches Lerchenholz und machte sich an die Arbeit – und verzichtete sogar glatt auf einen Arbeitslohn.

An der Gestaltung wirkten aber auch die 18 Kommunionkinder des aktuellen Jahrgangs mit. Sie hatten in der Kommunionvorbereitung die Geschichte vom blinden Bettler Bartimäus aus dem Markusevangelium gehört, der vor Jerichos Stadtmauer sitzt und Jesus um Erbarmen bittet. Die Steine der Stadtmauer, die das alles miterlebt haben mögen, sie wurden nun im Kreuz verewigt. Symbolisch nur, klar, aber jedes Kind suchte einen Stein aus. „Es ist ein schlichtes Kreuz, das durch die Steinreihe besonders wird“, findet Dorothe Driessen. Und sie ist sich sicher: Wenn die Kinder später als Jugendliche oder Erwachsene mal am Kreuz stehen, dann werden sie sagen: „Da bin ich verewigt, in dem Kreuz.“

Nach Kindergottesdienst und heiliger Messe bildeten die Kinder mit ihren Palmwedeln noch ein Spalier für die Gottesdienstbesucher und jubelten ihnen zu: Hosianna! Dass das nicht nur den Kindern Freude bereitete, ließ sich auf wirklich allen Gesichtern ablesen.

Von Marco Heinen