Weltmissionsmonat
Versinkende Inseln
Madang an der Nordküste von Papua-Neuguinea ist vom Klimawandel und Anstieg des Meeresspiegels betroffen (Bild: IMAGO / Joerg Boethling)
Unter dem Leitmotiv „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ lenkt das Hilfswerk Missio dieses Jahr den Blick auf die pazifische Inselwelt nordöstlich von Australien – insbesondere die drei Länder Papua-Neuguinea, die Salomonen und Vanuatu. Die Inseln drohen aufgrund des klimabedingten Anstiegs des Meeresspiegels zu sinken. Dabei wirbt Missio auch um Solidarität mit den dort lebenden katholischen Frauen. „Sie gestalten zwar maßgeblich das Zusammenleben in Familie, Kirche und Gesellschaft. Doch die Teilhabe an Entscheidungen in ihren Gemeinschaften wird ihnen oft verwehrt. Häufig erleiden sie Gewalt. Der Klimawandel mit Hitzewellen und Überflutungen, die ganze Inseln versinken lassen, bedroht ihre ohnehin prekäre Lebenssituation zusätzlich“, beschreibt der Mainzer Generalvikar und Missio-Diözesandirektor im Bistum Mainz, Sebastian Lang, die Herausforderungen für die Frauen rund 13 000 Kilometer von Deutschland entfernt. „Die Frauen in Papua-Neuguinea verharren trotz der geschlechterspezifischen Ungerechtigkeiten nicht in einer Opferrolle, sondern entfalten mithilfe von gut ausgebildeten Ordensfrauen, Priestern und Laien ihr volles Potenzial. Sie werden zu Krisenmanagerinnen und Hoffnungsträgerinnen par excellence. Davon können wir als Kirche in Deutschland auch ein gutes Stück lernen“, fügt Weihbischof Karlheinz Diez, Missio-Diözesandirektor imBistum Fulda, hinzu.
Solidarität der Christinnen und Christen mit den Ärmsten ist vorbildlich
Im letzten Jahr erlöste Missio Aachen in Deutschland rund 2,53 Millionen Euro für den globalen Solidaritätsfonds. Für Winfried Montz, Missio-Diözesandirektor im Bistum Limburg ein großartiges Zeichen des Zusammenhalts und der Nächstenliebe über Kontinente hinweg. „Die Solidarität der Christinnen und Christen in Deutschland mit den Ärmsten ist vorbildlich. Sie zeigt, dass unser Land weltoffen ist und bleibt. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Mit verschiedenen Aktionen macht Missio auf den Weltmissionssonntag und den Weltmissionsmonat aufmerksam:
Am Samstag, 12. Oktober, werden im Bistum Limburg ab 11 Uhr im „Klima-Zukunftswald“ Montabaurer-Höhe (Alarmstange) Bäume gepflanzt. Jeder gepflanzte Baumsetzling soll daran erinnern, dass alle Menschen Teil einer globalen Verantwortung sind. Helen Hakena aus Bougainville (Inselgruppe der Salomonen) unterstützt die Baumpflanzaktion vor Ort. Die Klima-Aktivistin hat sich auf internationaler Ebene, unter anderem bei der Klimakonferenz 2023 in Dubai, für die Rechte und das Überleben der Inselbewohnerinnen und -bewohner stark gemacht.
Auch im Bistum Mainz geht’s in den Wald: Am Sonntag, 13. Oktober, heißt es von 15.30 bis 18.30 Uhr „Eicheln sammeln für Mangrovenpflanzprojekte auf Tulun“ im Ober-Olmer Wald (Wald-Naturschutzzentrum). Die Stiftung Natur Pur des Energieversorgers Entega unterstützt das Missio Projekt auf dem Tulun-Atoll mit mindestens 25 Euro pro gesammeltes Kilo Eicheln. Auch bei uns leidet der Wald, deswegen werden die Eicheln direkt ausgesät, um für neue Bäume zu sorgen. Außerdem mit dabei: Helen Oa aus Papua-Neuguinea. In ihrer Freizeit organisiert sie Prayerwalks in Problemvierteln der Hauptstadt Port Moresby.
Das Bistum Fulda lädt am Weltmissionssonntag nach Kassel ein. Dort findet um 11.15 Uhr ein Gottesdienst mit der polnischen Gemeinde statt. Zelebrant in der Kirche Maria Königin des Friedens wird Weihbischof Dietz sein. (km)
Zur Sache
Der Monat der Weltmission wurde am Sonntag, 6. Oktober, in Hamburg eröffnet und endet am 27. Oktober mit dem Weltmissionssonntag. Die Spendenaktion in mehr als 120 Ländern ist für die Sozialarbeit und Seelsorge der Kirche in den ärmsten Regionen Afrikas, Asiens und Ozeaniens bestimmt.