Anstoß 14/2024

Zeichen der Auferstehung

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Immer wieder steht sie im Raum – an Ostern. Die Frage, wo sich in unserem Leben etwas von Auferstehung zeigt.

Angela Degenhardt
Angela Degenhardt  
Gemeindereferentin Pastoralregion Burgenlandkreis (Naumburg-Weißenfels-Zeitz)

Weil das wichtig ist und notwendig, damit es bei uns ankommt, dass der Tod besiegt ist und das Leben lebt – auch hier und heute. Wie sollte es wirklich sein, wenn wir es nicht erleben?

Also fange ich eine Liste an, was das so ist, wo sich Leben zeigt, widrigen Umständen zum Trotz: 

  • das erste zarte Grün, die ersten Blüten 

  • das seltsam-schöne Licht am Abend der endlich wieder längeren Tage 

  • die letzte Spalte auf der letzten Seite der ZEIT zu lesen, wo Menschen teilen, „Was mein Leben reicher macht“ – unglaublich voll von Leben

  • die Entdeckung im Spiegel, dass die Narben der Brustkrebs-OP nach ziemlich genau zwei Jahren tatsächlich verblasst sind – doch, manchmal, das Leben geht weiter 

  • die stürmische Umarmung des eritreischen Mädchens, voll Wiedersehensfreude – es war erst die zweite Begegnung; mit offenen Herzen von Menschen aufgenommen werden, obwohl sie eigentlich jemand anderes vermissen 

  • eine unverhoffte Einladung ins Kino, gerade als die Mutlosigkeit sich wieder mal meldet 

  • das unverschämt fröhliche Vogelgezwitscher lange vor dem Aufwachen der „Nachteulen“ 

  • der unglaubliche Leseeifer eines Erstklässlers, dessen Muttersprache nicht deutsch ist 

  • staunende Kinderaugen im Ostergarten, beim Eintauchen in die Ereignisse vor 2000 Jahren; …

Eigentlich eine schöne Idee, diese Auferstehungsliste. Und genug Oster-Zeit eine eigene zu schreiben!

 

Angela Degenhardt