Anstoß 13/2025
Klappern für Christus


Pressereferentin Bistum Erfurt
Das Allerheiligste wurde mit der Ankündigung aus dem Tabernakel genommen, dieses in einer Prozession in die kleine Kapelle beim Gemeindehaus zu bringen. Um dahin zu gelangen, müssen ein großer Parkplatz und eine vielbefahrene Straße überquert und eine weitere Straße durchlaufen werden.
Und so setzte sich die kleine Schar in Bewegung, die Ministrantinnen mit ihren geräuschvollen Ratschen, die Gemeindeleiterin mit dem Allerheiligsten und die Gläubigen mit ihrem Gotteslob. Im mehrheitlich katholischen Eichsfeld mag das nichts auffallend Besonderes sein, in Arnstadt, wo ich wohne, schon. Ich könnte nach Verlassen der Kirche abhauen, dachte ich, würde keiner merken. Ich bin dann doch geblieben, denn im geschützten Raum, also hinter Kirchenmauern, lauthals zu singen, wie sehr man Christus liebt, und dann nicht den Mumm haben, mit ihm auf die Straße zu gehen, passte nicht zusammen.
Dann war es ganz schön, diesen Weg zu gehen, vorbei an den Menschen, die ihre letzten Ostereinkäufe tätigten und ihnen zu zeigen: ich gehöre dazu, zu ihm, dem Christus. Im Innern war ich stolz darauf, dazuzugehören.
Klappern gehört zum Handwerk, heißt es. Auch wenn unser Glaube kein Handwerk und Gott kein Verkaufsobjekt ist – für ihn zu „klappern“ mit unserem ganzen Sein, gäbe vielen die Chance, ihn kennenzulernen.