Grundstein für Pilgerhaus Kloster Helfta gelegt

Kloster Helfta wächst weiter

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Reiner Haseloff zu Besuch in Kloster Helfta
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Foto: Oliver Gierens

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Schwester Mirjam und Ministerpräsident Reiner Haseloff empfangen den Segen von Pfarrer Matthias Weise.

Hoher Besuch in Eisleben: Ministerpräsident Reiner Haseloff ist Schirmherr für den Neubau auf dem Gelände des Klosters Helfta, der anstelle des alten Pilgerhauses entsteht. Doch seine künftige Nutzung ist noch offen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat im Kloster Helfta in Eisleben den Grundstein für einen Multifunktionsbau auf dem Gelände des ehemaligen Pilgerheims gelegt. Haseloff, der Schirmherr des Neubaus ist, sagte, das Klostergelände sei einer der historisch wichtigsten Orte in Sachsen-Anhalt. Hier wirkten einst die Mystikerinnen Mechthild von Magdeburg (geboren um 1208 - gestorben zwischen 1282 und 1294), Gertrud von Helfta (1256-1302) und Mechthild von Hackeborn (um 1241-1298/99).
Bei der Zeremonie wurde eine Zeitkapsel, unter anderem gefüllt mit einer Urkunde zur Klostergeschichte, in einem Rohr im Boden der Baustelle versenkt. Dieses wurde anschließend von Haseloff, einer Schwester des Klosters und weiteren Beteiligten mit Beton verfüllt. Zuvor wurden die Kapsel sowie die Baustelle von Pfarrer Matthias Weise gesegnet.
Auf dem Grundstück sollen vier Gebäudeeinheiten mit jeweils 110 Quadratmetern entstehen. Die Nutzung sei noch offen, sagte Rainer vor der Straße vom Unternehmerverband Mansfeld-Südharz. Er ist auch Vorstandsmitglied im Förderverein des Klosters. Möglich seien etwa Büros oder eine andere Nutzung.
Der Bau, der sich in der äußeren Gestaltung eng an den im Herbst 2023 abgetragenen Ursprungsbau anlehnt, soll Ende dieses Jahres fertig sein, hieß es. Ein Verbund regionaler Unternehmer investiert demnach etwa 1,2 Millionen Euro.
Das Zisterzienserinnen-Kloster Helfta wurde 1229 auf Schloss Mansfeld gegründet und siedelte 1258 nach Helfta über. In dieser Zeit war es das Zentrum mittelalterlicher Frauenmystik im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. In den Wirren des Bauernkriegs ging es unter und wurde säkularisiert.
Der Verband der Freunde Helftas e.V. kaufte das Kloster nach dem Untergang der DDR und übertrug es dem Bistum. In den folgenden Jahren entstanden auf Spendenbasis Kirche, Konventsgebäude und Gästehaus. Seit 1999 leben im Kloster wieder Zisterzienserinnen, die an Geist und Tradition der heiligen Frauen von Helfta anknüpfen wollen. Sie bieten unter anderem Exerzitien oder stille Tage für Gäste an und laden zu Gebetszeiten ein.

Oliver Gierens