Private Ukrainehilfe

Helfen und dabei Kontakte pflegen

„Ich freue mich, wenn ich genau weiß, wem ich mit meinen Spenden helfe“, sagt die Altenburger Rentnerin Marianne Tannenberg. Zurzeit unterstützt sie Kriegswitwen und autistische Kinder in der Ukraine.

In den 1990er Jahren hatte Marianne Tannenberg mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann Toni Dutzende Hilfstransporte in die Ukraine organisiert. Sie halfen christlichen Gemeinden, Schulen, Krankenhäusern, Priesterseminaren und Kinderheimen. „Zu sehen, dass unsere Hilfe wirklich gebraucht wird, war mir sehr wertvoll“, sagt die Rentnerin. 
Umso erfreuter war sie, als sie kürzlich an den Kontakt zu Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk anknüpfen konnte, den sie als Kiewer Weihbischof kennengelernt hatte. Seit 1996 ist er der ukrainische Caritasdirektor, seit 2020 Bischof von Odessa-Simferopol. „Ihm habe ich geschrieben, dass ich gerne junge Mütter unterstützen würde, die ihre Ehemänner im Krieg verloren haben. Außerdem liegen mir autistische Kinder in der Ukraine sehr am Herzen, seit wir bei unseren Hilfstransporten Kontakt zu einer Förderschule für autistische Kinder knüpften“, erzählt die Altenburgerin.
Bischof Schyrokoradjuk hat ihr einen schnellen und direkten Weg zu ihrem Wunsch-Spendenzweck eröffnet, ohne die bei Auslandsüberweisungen oft üblichen hohen Gebühren und langen Verzugszeiten. „Ich überweise das Geld auf ein deutsches Bankkonto, von dem der Bischof und sein Team bereits zwei Tage später abheben und es den bedürftigen Witwen, die sie dafür ausgewählt haben, bar auszahlen können“, erläutert Marianne Tannenberg.

Einem traumatisierten autistischen Kind helfen

Sehr berührt haben sie die Dankesworte zweier ukrainischer Witwen. Eine Caritasmitarbeiterin schilderte ihr, wie sie mit dem Spendengeld aus Deutschland einen achtjährigen autistischen Jungen unterstützt: Seine Mutter floh nach Kriegsgebiet allein mit ihm nach Mariopul. Wochenlang lebten sie in einem Keller, auf der Flucht vor den Bombenangriffen der Kampfflugzeuge. In dieser Zeit erlitt der Junge gesundheitliche Rückschläge. Er bekam epileptische Anfälle, Wutausbrüche und hatte Angst, allein zu schlafen. Die Caritas unterstützt ihn mit aufwendigen Reha-Behandlungen. Ganz langsam stellen die Ärzte inzwischen Fortschritte fest. „In die Ukraine kann ich nicht mehr reisen“, sagt Marianne Tannenberg, „umso mehr freue ich mich, dass ich den Menschen dort auf neue Weise nah sein kann“

Informationen über ihren Weg der Hilfe gibt Marianne Tannenberg gern per E-Mail: matahelp24@gmail.com

Dorothee Wanzek