Missbrauchsstudie Bistum Osnabrück
Am Mittwoch gibt es den Abschlussbericht
Foto: Matthias Petersen
Drei Jahre nach Projektbeginn stellt das von Historikerinnen, Historikern, Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftlern der Universität Osnabrück durchgeführte Forschungsprojekt „Betroffene – Beschuldigte – Kirchenleitung: Sexualisierte Gewalt an Minderjährigen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen im Bistum Osnabrück“ den Abschlussbericht der Presse vor. Die Pressekonferenz wird live im Internet übertragen.
Die Universität Osnabrück wurde 2021 vom Bistum Osnabrück beauftragt, eine Studie zu sexualisierter Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen im kirchlichen Raum im Bistum Osnabrück seit 1945 durchzuführen. Bis 1995 gehörte auch das heutige Erzbistum Hamburg zum Bistum Osnabrück.
Das Bistum hat der Universität im Rahmen des Forschungsprojekts vertraglich zugesichert, die Recherche uneingeschränkt zu unterstützen und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern freien Zugang zu allen Dokumenten zu gewähren, soweit dies rechtlich zulässig ist. Auch die Auswertung und Veröffentlichung erfolgt ohne Einspruchsmöglichkeiten seitens des Bistums. Das juristisch-historische Forschungsprojekt unter der Leitung des Rechtswissenschaftlers Hans Schulte-Nölke und der Historikerin Siegrid Westphal leistet somit einen unabhängigen Beitrag zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum seit 1945. Das Bistum stellt der Universität Osnabrück 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. 2022 wurde bereits ein Zwischenbericht veröffentlicht.
2022 wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die die Projektarbeit kritisch begleitet. In der siebenköpfigen Gruppe arbeiten auch drei Betroffene von sexualisierter Gewalt im kirchlichen Raum mit. Damit unterstreicht die Projektleitung die Bedeutung der Perspektive der Betroffenen in der Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt im kirchlichen Raum.
Die Uni stellt den Abschlussbericht mit Beginn der Pressekonferenz auf einer Projekthomepage zur Verfügung.
Telefonhotline für seelsorgliche Fragen
Das Bistum Osnabrück wird eine Telefon-Hotline einrichten, um allen Interessierten eine Möglichkeit zum Gespräch anzubieten. Die Anrufe werden von seelsorglich und beraterisch erfahrenen Personen entgegengenommen, bei Bedarf werden auch weitere Ansprechpersonen vermittelt. Die Hotline ist unter der Nummer 0541 / 318795 zunächst von Mittwoch, 2. Oktober, von 11 bis 19 Uhr, sowie Donnerstag und Freitag, 3. und 4. Oktober, jeweils von 9 bis 19 Uhr erreichbar.
Da auch die Vertreterinnen und Vertreter des Bistums Osnabrück die Ergebnisse des Abschlussberichts erst ab dem 2. Oktober einsehen und auswerten können, ist eine ausführliche Stellungnahme der Bistumsleitung im Rahmen einer Pressekonferenz für den 9. Oktober vorgesehen. Auch im Anschluss an diesen Termin wird die Hotline noch einmal freigeschaltet: am Mittwoch, 9. Oktober, von 11 bis 19 Uhr und am Donnerstag, 10. Oktober, von 9 bis 19 Uhr.
Für Betroffene sexualisierter Gewalt oder geistlichen Missbrauchs sind darüber hinaus die unabhängigen Ansprechpersonen im Bistum erreichbar. Die Kontaktdaten dazu finden sich hier.