Gottes Wort hat keine Grenzen
Foto: Christof Haake
Hamburg (ahü). Ein eindrucksvoller Moment in der Messfeier zum „Fest der Kulturen“ ist das Vaterunser. Alle beten in ihrer eigenen Sprache. Den Dom erfüllt ein Gewirr von Stimmen. Worte, die scheinbar nicht zusammenpassen, und doch dasselbe sagen. Das passt zum Fest des Franzosen Ansgar, der in vielen Ländern den Glauben verkündet hat. Er und alle, die ihm folgten, sind Ausleger des Wortes Gottes gewesen, sagte Erzbischof Stefan Heße im Pontifikalamt des Patronatsfestes.
Einige nannte er besonders: den ehemaligen Dompropst Nestor Kuckhoff, der seinen 60. Weihetag feierte. Vor allem aber die „Missionsschwestern vom heiligen Namen Mariens“, die für ihren Einsatz im Norden die Ansgarmedaille des Erzbistums Hamburg bekamen. Anfang des Jahres wurde in Schwerin der letzte Konvent im Bistum aufgelöst. Aber zum Ansgarfest kamen die „Netter Schwestern“ zurück. 14 Ordensfrauen nahmen den Dank von Dompropst Berthold Bonekamp und Erzbischof Stefan Heße entgegen.
„Exeget muss man nicht unbedingt auf der Kanzel oder am Predigtpult sein“, sagte der Erzbischof. „Das passiert im gelebten Alltag, dort, wo jemand das Wort Gottes nicht nur hört, sondern versucht, danach zu leben.“
Als Verkündigung der frohen Botschaft konnte man auch das Fest der Kulturen verstehen. Im großen Saal des „Hauses der kirchlichen Dienste“ wurde es eng, weil die ganze Welt dort zu finden war. 171 Nationen sind im Erzbistum Hamburg vertreten. Viele davon feierten mit Tanz, Musik und Spezialitäten
ihre Glaubensheimat.
Das war der Auftakt. Die ganze Woche bot Veranstaltungen – so wie das traditionelle Treffen der katholischen und orthodoxen Priester am Dienstag. Die letzte große Veranstaltung ist am Sonntag um 17 Uhr die Pontifikalvesper im (großen) Michel mit Markus Meckel.