Seniorentreff mit Pfiff in Hagen am Teutoburger Wald
Immer wieder montags ...
Foto: Astrid Fleute
Es gibt keine Stammplätze: Beim „Treffpunkt“ in Hagen stehen jede Woche die Tische anders. Die Senioren wissen das zu schätzen.
Anni Ehrenbrink hat nachgerechnet. An mindestens 2000 Montagen hat in Hagen bereits der „Treffpunkt“ stattgefunden. Jeden Montagnachmittag – seit 50 Jahren. Nur an Feiertagen, in den Sommerferien und am Kirmesmontag machen die Ehrenamtlichen eine Pause.„Treffpunkt“, so heißt in Hagen der Seniorennachmittag, den zehn Frauen jede Woche ehrenamtlich im Pfarrheim St. Martinus vorbereiten. Neben Kaffee und Kuchen gibt es immer ein Programm – und vor allem Austausch. Die Senioren wissen das zu schätzen.
Auch heute ist der Flur wieder voll mit Rollatoren, der Saal voll mit Menschen. Die Tische sind gedeckt mit Sonnenblumen, Äpfeln, Nüssen, selbstgebackenem Bibelbrot. Erntedank ist das Thema des Nachmittags. „Man bekommt ganz viel zurück, sieht in viele zufriedene lachende Gesichter“, erzählt Anni Ehrenbrink als Begründung, warum sie seit 18 Jahren im Vorbereitungsteam dabei ist. Neben ihr gehören auch Elisabeth Friedrich und Christa Engelmeyer sowie sieben weitere Frauen dazu.
Sport und Spielnachmittage, Filmvorführungen, Gastvorträge, Ausflüge, plattdeutsche Nachmittage, Weihnachts- und Geburtstagsfeiern, Neujahrsempfänge, Muttertagsüberraschungen – alles haben sie in den letzten Jahren bereits für die Senioren organisiert. „Von Krankensalbung bis Karneval“ war alles dabei, erzählen sie schmunzelnd. Beeindruckt sind sie, dass ihre Vorgängerin, Martina Bolke, dies alles viele Jahre lang allein gestemmt hat.
Die Gespräche im Saal sind in vollem Gang. Jedes Mal stellt das Team die Tische anders, damit keine festen Sitzgruppen entstehen. „Niemand hat die Chance auf einen Stammplatz“, erklärt Elisabeth Friedrich mit einem Augenzwinkern und freut sich, dass andere Dynamiken entstehen. Der Nachmittag ist beliebt, das zeigt nicht nur die beständig hohe Teilnehmerzahl, sondern auch der Blick in die Gesichter. Anni Ehrenbrink erklärt: „Viele Senioren sind einsam und froh, dass sie wenigstens einmal in der Woche rauskommen.“ Was am beliebtesten ist? „Das Oktoberfest war schon ein Highlight“, sagen die Frauen. „Manche kamen sogar in Dirndl und Trachten.“ Lust und Ideen gehen ihnen nicht aus. Ihr Geheimrezept? „Wir haben selbst Spaß, und das schwappt über“, meint Elisabeth Friedrich, die am Ende des Nachmittags immer einen Spruch oder einen Witz parat hat. Um die Senioren wieder gut und fröhlich in die Woche zu entlassen.
Am Sonntag, 9. November, ist um 11 Uhr ein Jubiläums-Gottesdienst in der St.-Martinus-Kirche in Hagen aTW . Am 10. November feiert der „Treffpunkt“ ab 15 Uhr sein 50-jähriges Bestehen mit einem Festprogramm im Pfarrheim.