Weihbischof diskutiert mit Katholikenrat

Mitreden bei Kürzungsplänen

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Ein Mann sitzt mit Kopfhörern an einem Schreibtisch
Nachweis

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Weihbischof Johannes Wübbe traf sich zum digitalen Gespräch mit dem Katholikenrat. Foto: Screenshot

Sie sollen demnächst ein Votum abgeben zu den Sparvorgaben des Bistums und wollten sich deshalb schlau machen: Mitglieder des Osnabrücker Katholikenrats trafen sich mit Weihbischof Johannes Wübbe und der Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer zum digitalen Austausch.

Die Vorgabe von Katharina Abeln war eindeutig: In der Spardebatte, die seit Wochen im Bistum geführt wird, zeige sich, „dass wir eine Kirche sind, die sich jetzt schon verändern muss“, sagte die Katholikenratsvorsitzende zu Beginn eines Onlinetreffens mit Weihbischof Johannes Wübbe und Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer. In den nächsten Wochen und Monaten holt die Bistumsleitung Voten ein von verschiedenen Beratungsgremien, um dann Entscheidungen zu treffen, wo genau gekürzt werden soll. Der Katholikenrat wird ebenfalls ein Votum abgeben.

Als die Finanzdirektorin einen schnellen Überblick über die Zahlen gab, schienen sich die Mienen der Zuhörinnen und Zuhörer zu verfinstern. Gab es 2010 noch 572 000 Gläubige im Bistum, werden es 2040 nur noch 352 000 sein. Damit sinken auch die Einnahmen durch die Kirchensteuer, die den Bistumshaushalt zu 84 Prozent finanziert. „Die Zeit drängt“, sagte der Weihbischof. Und stellte klar, dass noch keine Entscheidungen getroffen seien. „Durch die anstehenden Beratungen wollen wir zu einem guten Weg kommen.“

„Kirchliche Angebote sind weiterhin gefragt“

Als Matthias Everinghoff aus dem Emsland in der Diskussion das Wort ergriff, ging offenbar ein Ruck durch die Versammlung. Er vermisse den Mut, trotz aller Sparnotwendigkeit nach vorne zu blicken, sagte er. „Kirchliche Angebote sind doch weiterhin gefragt, gerade diese Zeit macht Kirche in meinen Augen unersetzlich.“

Da pflichtete ihm der Weihbischof bei: „Wir zeichnen hier kein Untergangsszenario. Und wir als Bistumsleitung sind die Letzten, die ein ehrenamtliches Engagement in den Gemeinden stoppen wollen.“ Er ermutigte ausdrücklich dazu, Ideen zu äußern und sich zu melden. Zugleich machte er deutlich, dass Gespräche mit der Landesregierung und den Kommunen über eine bessere Refinanzierung von Angeboten wie Schulen oder Kindertagesstätten wieder intensiv geführt werden sollten.
Der Dialog von Laiengremium und Weihbischof wird bei der Vollversammlung am zweiten Märzwochenende in der Landvolkhochschule Oesede fortgesetzt.

Einen Brief des Bistums zu den Sparüberlegungen können Sie hier herunterladen.

Matthias Petersen