Highlights 2024 im Bistum Mainz

Pfarreien als Wegmarke

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Kloster Jakobsberg Kreuzgang
Nachweis

Kreuzgang im Kloster Jakobsberg (Foto: Kloster Jakobsberg)

2024 im Bistum Mainz: Wäre der Pastorale Weg ein Bauprojekt, könnten die ersten Räume bezogen werden. Fünf neue Pfarreien werden gegründet. Nach Jahren der Planung – nicht ohne schmerzhafte Entscheidungen – steht viel „Innenarchitektur“ an. Eine wichtige Rolle spielt auch das Kloster Jakobsberg.

Noch in weiter Ferne schienen die neuen Pfarreien 2019 zu Beginn des Pastoralen Wegs. Fünf Jahre später, inklusive Corona-Pandemie, haben die ersten pastoralen Einheiten dieses Ziel erreicht. Bei der Bistumsleitung ist die Freude über diese Wegmarke groß: „Wir feiern Gründung! Die ersten fünf Pfarreien werden gegründet, wir sind auf dem Pastoralen Weg an einem wichtigen Meilenstein angekommen, jetzt gilt es, das, was die Pfarreien in ihren Konzepten entworfen haben, mit Leben zu füllen“, sagt Weihbischof Udo Markus Bentz, der als Generalvikar diesen Prozess maßgeblich mitgestaltet hat. 

Auf diesem Weg ist noch viel zu tun, denn weitere 41 Pastoralräume sollen bis spätestens 2030 Pfarrei werden. „Die eigentliche Arbeit geht jetzt los“, sagt Bentz, der als künftiger Erzbischof von Paderborn diese große Aufgabe seinem Nachfolger als Generalvikar Sebastian Lang übergibt. Eine Aufgabe, die auch Lang in gemeinsamer Verantwortung mit der Bevollmächtigten Stephanie Rieth anpacken wird. Rieth betont: „Gleichzeitig wollen wir aus diesem Prozess lernen, denn acht Pastoralräume machen sich 2024 auf den Weg zur Pfarreigründung. Die Aufgabe ist: Wie können wir die Erfahrungen, die die fünf Pilot-Pastoralräume auf ihrem Weg zur Pfarreigründung gemacht haben, für die neuen Pastoralräume nutzbar machen?“ 

Jakobsberg: Pläne nun in Eigenregie 

Einen Schritt weiter ist man auch beim Vorhaben, das Kloster Jakobsberg zu einem geistlichen Zentrum des Bistums auszubauen. Kalt erwischt wurde das Bistum Mainz im Herbst 2022, als die Missionsbenediktiner der in Bayern gelegenen Erzabtei Sankt Ottilien ankündigten, ihren Standort auf dem Jakobsberg aufzugeben. Im Januar letzten Jahres verließen die letzten Ordensleute das Kloster bei Ockenheim. Statt in Kooperation mit einem Orden werden die Pläne nun in Eigenregie verwirklicht. Generalvikar Lang, der auch hier den Faden aufnimmt, ist zuversichtlich trotz der damit verbundenen Herausforderungen: „Mitte 2024 geht das Kloster Jakobsberg in das Eigentum des Bistums Mainz über. Der Jakobsberg wird jetzt eine wichtige Aufgabe sein. Was braucht es, baulich und inhaltlich, damit er das geplante geistliche Zentrum des Bistums wird? Dafür gilt es die entsprechenden Konzepte zu entwickeln.“ 

Nachdem das vergangene Jahr besonders durch die Veröffentlichung der Missbrauchsstudie „Erfahren – Verstehen – Vorsorgen“ (EVV) geprägt war, will die Bistumsleitung mit den Ergebnissen konsequent weiterarbeiten. Auch 2024 sollen die drei Begriffe aus dem Studien-Titel diesen Prozess leiten, sagt Stephanie Rieth. Sie zeichnet in der Bistumsleitung verantwortlich für Prävention, Intervention und Aufarbeitung und kündigt an: „Ganz besonders in den Blick nehmen wir die Themen, an denen wir 2024 intensiv arbeiten wollen: ,Umgang mit irritierten Systemen‘, ,Umgang mit Betroffenen und meldenden Personen‘, ,Umgang mit Beschuldigten und Beschuldigungen‘ sowie ,Erinnerungskultur‘.“ Geplant ist dazu unter anderem ein Fachtag für Haupt- und Ehrenamtliche am 3. Juni 2024. Zudem gelte es, die Institutionellen Schutzkonzepte mit Leben zu füllen, betont Stephanie Rieth und verweist auf einen weiteren wichtigen Punkt: „Auch die Neugründung des Betroffenenbeirats steht an.“ 

Finanzdezernat personell neu aufgestellt 

Was tut sich noch in 2024? Das Bistum Mainz hat sich im Finanzdezernat personell neu aufgestellt, auch auf diesem Gebiet wird es Veränderungen geben. „Gemeinsam mit unserem neuen Finanzdirektor Carsten Erdt wollen wir nun die zweite Phase unserer Konsolidierungsmaßnahmen angehen – denn, wie die aktuelle Kirchenbindungsstudie ausführt, zeigt sich hier eine verschärfte Entwicklung, auf die wir reagieren müssen“, teilen der neue Generalvikar und die Bevollmächtigte mit, die auf dem bewährten Weg gemeinsamer Verantwortung weitergehen. 

Auch die Prozesse im Hintergrund sollen optimiert werden: Geplant ist, bis Ende des Jahres die derzeitigen Probleme bei der Zentralen Buchhaltungsstelle (ZBS) signifikant zu verbessern, kündigt die Bevollmächtigte des Generalvikars Stephanie Rieth an. „Dafür haben wir uns externe Unterstützung geholt.“ Es werde ganz wesentlich darauf ankommen, sagt die Ordinariatsdirektorin, dass die zentrale Buchhaltung am Ende wirklich gut funktioniere, damit die pastoralen Mitarbeitenden in den Pfarreien und Gemeinden von Verwaltungsaufgaben zugunsten der Seelsorge entlastet werden. 

Anja Weiffen