Kreatives Arbeiten im Advent

So gelingt die Bastelrunde

Image
Ein Teelicht brennt in einer ausgehöhlten Orange
Nachweis

Foto: Andrea Kolhoff

Caption

Das geht ganz einfach: Halbieren Sie eine kleine Orange, höhlen Sie das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus, lassen Sie die Schale etwas trocknen. Mit einer Lochzange knipsen Sie Löcher in die Schale und setzen ein Teelicht ein. Foto: Andrea Kolhoff

Kreativ sein – für viele gehört es zum Advent. Dabei geht es nicht nur um die Bastelei von Karten oder Sternen, die dabei entstehen, sondern auch um die gemeinsame Aktivität. Tipps fürs Miteinander mit Senioren, Frauengruppen und Jugendlichen.

Ein Mobile aus Sternen oder festlich verzierte Tischkarten für das Weihnachtsmenü – solche Dinge lassen sich heutzutage oft auch preisgünstig kaufen. Man braucht sie nicht unbedingt selbst herzustellen. Doch beim Basteln mit der Frauengruppe oder im Seniorenkreis geht es nicht vorrangig um das Produkt, das dabei entsteht. Das Zusammenkommen und gemeinsame Tun stehen im Mittelpunkt. Wenn dann ein Teelichthalter, den man mitgenommen hat, an den schönen Abend erinnert – um so besser

Basteln mit der Frauengruppe
Ein Bastelabend mit der Frauengruppe lässt sich leicht vorbereiten, wenn die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden. So macht es das Vorstandsteam der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) in der Gemeinde St. Paulus Vörden (Landkreis Osnabrück). Die Frauen laden zu einem Bastelabend ein, der Mitte November stattfindet. Im Vorfeld haben sie drei Vorschläge gemacht, aus denen die Teilnehmerinnen auswählen konnten.

Anmeldung erforderlich
Mit der Anmeldung hat jede Teilnehmerin sich entschieden, was sie basteln will. Das ist sinnvoll, damit das Material passend vorbestellt werden kann, wie Katja Ening aus dem Vorstandsteam in Vörden erklärt. Außerdem wissen sie dann zum Beispiel, für wie viele Engelsfiguren sie das Material vorknicken müssen. Denn manches wird zu Hause vom Team schon vorbereitet, damit an dem Abend auch jede Teilnehmerin mit ihrem Projekt fertig wird. Beginn ist um 19 Uhr  „und wir wollen ja nicht bis in die Nacht dort sitzen“, sagt Ening.

Gute Vorbereitung ist wichtig
Dass das gemeinsame Basteln gut vorbereitet wird, ist auch bei der kfd in Osnabrück-Pye so. Dort machen Meike Meyknecht und Tanja Kahmann den kfd-Mitgliedern Vorschläge für Dinge, die gebastelt werden sollen. Und sie setzen sich vorher an einem Abend hin, um es auszuprobieren: Ist die Anleitung verständlich? Kann das jede umsetzen? Das erforderliche Material wird bestellt und je nach Projekt schon passend hingelegt, damit keine Zeit mit dem Zuteilen von Garn, Kleber oder Schere verschwendet wird.  

Gemütliche Runde
Der Bastelabend der kfd-Gruppen ist auch ein Anlass, „damit man zusammenkommt“, so Katja Ening; in Vörden gibt es Lebkuchen und Spekulatius, dazu Tee, Kaffee, Apfelpunsch, Glühwein und Prosecco. In Osnabrück bringen die Frauen selbst Knabbereien und Getränke mit. Hier werden an einem Tag zwei Termine angeboten. Sie liebe es, in gemütlicher Runde zu basteln, sagt Meike Meyknecht, und das gute Miteinander zu erleben, wenn eine zur anderen sagt: „Komm, ich helf' dir mal.“

Basteln mit Senioren
Kreatives Gestalten regt die Sinne an und bietet eine gute Abwechslung, deshalb wird Basteln oft für Seniorengruppen empfohlen. Wer mit den Personen aus dem Seniorenkreis basteln möchte, achtet darauf, dass die Vorschläge einfach umsetzbar sind. Jeder Teilnehmer sollte genug Platz am Tisch haben. Es sollten auch genügend Personen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, wenn Fragen zur Anleitung auftauchen. Viele Senioren freuen sich, wenn sie den fertigen Gegenstand mit nach Hause nehmen können, deshalb ist es gut, Dinge zu basteln,  die an einem Nachmittag fertig werden. Darüber hinaus sollte das Team des Seniorentreffs bestimmte Tipps beachten (siehe „Zur Sache“).

Basteln mit Jugendlichen
Mit Jugendlichen zu basteln, wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen. Teenager wollen keine überflüssigen Kindersachen anfertigen, haben vielleicht aber Lust, kreativ zu sein. In den Gemeinden von Wellingholzhausen und Gesmold im Landkreis Osnabrück bieten die Firmkatecheten den Jugendlichen die Möglichkeit, sogenannte Stencil-Art-Bilder zu religiösen Motiven anzufertigen, wie sie auch vom Künstler Mika Springwald bekannt sind. Das Arbeiten mit Spraydose und Schablone (englisch: stencil) macht den meisten Jugendlichen Freude, hat Gemeindereferentin Sarah Twyr­dy festgestellt. Die Jugendlichen arbeiteten gerne mit Spraydosen, um Bilder mit der Stencil-Methode zu gestalten. Das sei einfach und effektvoll und für die Jugendlichen interessant durch das Sprayen. „Papier haben alle zu Hause, Spraydosen bekommen sie eher selten in die Hände“, so Twyrdy.

Themen kreativ erarbeiten
Zum Start der Firmkatechese wird die neue Gruppe wieder Gelegenheit haben, etwas zu gestalten. Die kreativen Prozesse sind dabei mit inhaltlichen Schwerpunkten verknüpft. So feiern die Firmbewerber im Advent zusammen mit der Gemeinde einen Werktagsgottesdienst als Roratemesse. Sie steht im Zeichen des Lichts. Im Anschluss an die Messe bleiben die Firmlinge noch zusammen. Es wird für sie vier Stationen geben, an denen sie sich mit dem Thema Lichtsein und Lichtbringen auseinandersetzen können. An einer Station besteht die Gelegenheit, einen Engel aus Draht zu basteln, der weiterverschenkt werden kann; an einer anderen können sie eine Kerze gießen und gestalten und als Licht der Hoffnung mitnehmen in ihren Alltag. Dazu müssen vom Katechetenteam flüssiges Wachs, Kerzenfolien und Wachsplatten vorbereitet werden. An einer Feuerschale darf jeder seine Gedanken auf ein Holzklötzchen schreiben, das ins Feuer geworfen wird, und zusehen, wie es verbrennt und Licht spendet.

Freiwillig dabei sein
Wichtig ist, dass alle Kreativangebote freiwillig sind. Keiner der Jugendlichen wird genötigt, mitzumachen. So ist es auch bei der Sternenaktion: Es können Sterne beschriftet werden unter der Fragestellung: Mein persönlicher Weihnachtsstern – was ist mir wichtig? Sterne und Stifte liegen dazu bereit. Die anderen sehen nicht, was man geschrieben hat. Aus allen Sternen wird auf dem Fußboden ein Bild gelegt – so können die Teenager mit ihrem Stern Teil eines Kunstwerks werden. 

Andrea Kolhoff