Anstoß 08/2024

Zeit mit Gott

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Wie soll das eigentlich weitergehen? Diese Frage habe ich oft im Kopf, wenn ich Nachrichten höre. Offenbar bin ich damit in guter Gesellschaft. Selbst der große König David macht sich Gedanken.

Portrait Marko Dutzschke
Pfarrer Marko Dutzschke
Lübbenau

Vor einiger Zeit haben wir an den Werktagen im Gottesdienst die Davidgeschichte gehört. Am Ende seines Lebens spürt David, dass er die Regierungsgeschäfte abgeben muss. Was wird aus seinem Reich werden? „Sei stark und mannhaft!“, ermahnt der scheidende König seinen Sohn. (1 Könige 2,1-12)
Passend dazu ging es im Evangelium um die Aussendung der Jünger. (Markus 6,7-13) Was wird aus seiner Botschaft? Er schickt die Jünger, damit es weitergeht. 
Wenn die Zukunft unklar ist, decken wir uns mit dem Notwendigen ein und legen etwas zur Seite. Jesus fordert von den Jüngern das Gegenteil. Sie sollen auf jede Sicherheit verzichten. Er schickt sie ohne alles ins Rennen. Warum? Müssen Christen armselig daherkommen? 
Wir versuchen oft, Menschen durch Dinge zu beeindrucken, mit denen wir uns umgeben. Verkäufer wollen uns durch Giveaways von ihren Produkten überzeugen. 
Jesus geht einen anderen Weg. So ähnlich wie ich einmal einen Winzer erlebt habe, der mir nicht zwei Gläser und einen Korkenzieher versprochen hat, wenn ich bei ihm kaufe. Er sagte nur: „Kosten sie meinen Wein!“ Jesus will uns durch nichts anderes als durch das Zeugnis der Boten von der Qualität seiner Botschaft überzeugen.
David wünscht seinem Sohn Mut und Tapferkeit, um das Land zu regieren. Was brauchen wir? Ich würde sagen, Erfahrungen mit Gott. Daran erinnert mich eine kurze Meditation von Mutter Teresa, an die ich oft und gern denke: „Die Frucht der Stille ist das Gebet. Die Frucht des Gebetes ist der Glaube. Die Frucht des Glaubens ist die Liebe. Die Frucht der Liebe ist das Dienen. Die Frucht des Dienens ist der Friede!“ 
Egal wie man zu dieser Frau und ihrem Einsatz für die Armen in Kalkutta steht, ihre Worte treffen den Kern. Zeit mit Gott verändert dich und macht dich zu einem Boten, der nicht auf andere Sicherheiten setzen muss. 
Gut, dass gerade Fastenzeit ist. Denn die ist nichts anderes als eine Einladung, Zeit mit Gott zu verbringen, in der Stille, im Gebet, im Lesen der Bibel, in der Feier der heiligen Messe und ja, auch im Dienen.

Marko Dutzschke