Ein christliches Malbuch mit regionalen Motiven

Wuselige Kinderbilder

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Zu sehen ist ein buntes Malbuch.
Nachweis

Foto: Marco Chwalek

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Vielfältig und – in doppelter Hinsicht – bunt, so werden die Menschen im Malbuch gezeigt.

Ein Malbuch erzählt in zwölf Bildern vom Leben mit Gott und der Schöpfung. Konzipiert haben es Ehrenamtliche. Für die Farbe sind die Kinder zuständig.

Sie zeigen einen Kirchraum, einen Spielplatz, eine Schulszene, den Hamburger Hafen, das Watt, einen St. Martinsumzug oder einen Adventsmarkt: „Wir wollten Bilder mit Szenen, die aus dem Leben kommen und die Kinder in Mecklenburg, in Hamburg und Schleswig-Holstein vielleicht im Alltag erleben“, beschreibt Anne Koep, worum es ihr, ihrem Kollegen Thomas Nonnenmacher und der Religions- und Englischlehrerin Pia Mitzlaff bei dem Malbuch „Unser Leben ist bunt“ ging.

Doch weder die Gymnasiallehrerin noch die beiden Referenten, die im Bereich Religionspädagogik der Schulabteilung des Erzbistums Hamburg tätig sind, hatten einen dienstlichen Auftrag. Sie haben das Projekt ehrenamtlich für den Hamburger Diözesanverband des Deutschen Katechetenvereins konzipiert und es mit der Illustratorin Tanja Székessy und der Grafikerin Charlotte Brinckmann umgesetzt. Das Ergebnis liegt nun in einer Auflage von 5000 Stück zur Auslieferung an Fachkräfte in Kitas, Schulen und Kirchengemeinden bereit. Kostenlos wohlgemerkt, dank eines Zuschusses in Höhe von 20 000 Euro aus dem Innovationsfonds des Erzbistums. Wer kein Exemplar abbekommt, erhält die Zeichnungen auf Anfrage als Datenpaket zum Ausdrucken.

Bunt wird das Buch nicht nur durch die Farbstifte der Kinder. In den Figuren und Details werden die Facetten menschlichen Lebens aufgegriffen, etwa auch Armut oder Krankheit. Eine schöne heile Welt wollte das Trio nicht abbilden und ebenfalls die vielen Formen menschlicher Beziehungen nicht verschweigen. Jeder solle seine eigene Lebenssituation oder sich selbst in den Bildern wiedererkennen können, sagt Anne Koep.

Motive sollen auch Werte vermitteln

Pia Mitzlaffs Lieblingszeichnung ist die zu St. Martin, nicht zuletzt weil der heilige Martin selbst dabei ist. Denn oft fehle der bei Laternenumzügen „oder Lichterfesten, wie sie oft genannt werden“, so Mitzlaff. Ihr sei es wichtig zu zeigen, dass „ganz unterschiedliche Kinder aus allen Kontexten“ mitfeiern, aber doch sichtbar wird, wo das Fest herkommt: „Für uns ist das nun mal St. Martin und dass es um das Teilen geht, das ist die Botschaft, die man mit diesem Bild erzählen kann.“ Auch die Bewahrung der Schöpfung klingt als Thema etwa beim Watt-Motiv an. Angesichts der politischen Krisen und des Klimawandels könne man „gar nicht früh genug anfangen, mit Kindern darüber zu sprechen, wie wichtig es ist, sich um unsere Welt zu kümmern und das zu bewahren, was wir haben“, sagt sie.

v.li.: Pia Mitzlaff, Thomas Nonnenmacher und Anne Koep bei einer Redaktionssitzung. Foto: Marco Chwalek

„Bilder, die Kindern und Familien die Augen öffnen für all das Schöne, was um sie herum ist und auch den Blick weiten dafür, dass das etwas mit Gott zu tun hat“, so umschreibt Anne Koep die Motive. Das erste Wimmelbild dreht sich übrigens um Ostern – und das passt zu diesem Gedanken ja ganz ausgezeichnet.

Anfragen sind per E-Mail an malbuch-dkv-hamburg@posteo.de zu richten. Dort ist auch ein Datenpaket zum Ausdrucken der Seiten für religiöse Bildungsveranstaltungen erhältlich.

Marco Heinen/Marco Chwalek